Sendai Tourer V Diary

[SHINDAIWA]

Hallo Tim und Glückwunsch nachträglich zum Burzeltag.

Dein CHASER wird von mal zu mal schicker !

Ich habe schon mein Sammelsurium an Reiseutensilien zusammengestellt und ohne Deine hilfreichen Beiträge zum Vorbereiten, wäre es für mich total surreal, das ich in gut einem Monat und 5 Tagen im Flieger nach Tokyo sitze um Live den Eindrücken nachzukommen, welche Du hier mitteilst.

So wie ich das sehe, werde ich wohl auch wie Du jede außergewöhnliche Szene per Schnappschuss einfangen wollen und ich habe schon Freunde vergrault, weil ich besonders bei Naturaufnahmen die Wandergruppe aufgehalten habe.

Bzgl. der Kampf- oder Tanz-Frösche ist doch klar was bei raus kam....siehe Bild darüber, was da so schönes Grünes in der Schüssel glibbert.

FUKUSHIMA und Danach.....
Die Tage kam zudem ein TV-Bericht über die Machenschaften von TEPCO, welche die Problematiken verschleppen und deshalb keine Investitionen zu konventionellen Dekontaminationen und Schadensbegrenzungen gemacht haben, weil derartige Maßnahmen vom Staat nicht bezuschusst werden.
Daher nunmehr der abwegige Plan, rund im das Erdreich um das AKW-Fukushima den Untergrund in gewisser Tiefe zu vereisen, um eine weitere Versickerung des kontaminierten Wassers in den Grund zu verhindern.
Da diese Methode als nicht konventionelle Methode und neue Innovation gilt, würden hierzu staatliche Mittel zur Verfügung stehen.....weshalb sich TEPCO solange Zeit ließ, um im Vorfeld Geld zu sparen.
Zudem wurde im TV-Bericht unter vorgehaltener Hand berichtet, das die Yakuza (wohl ähnlich wie eine Zeitarbeitsfirma) mit dem Segen von TEPCO arbeitslose Schuldner dazu drängt, in kontaminierten Zonen Strahlungsschutzanstriche an Spundwänden und Erdabtragungen von verseuchtem Boden zu machen.


Also bis dann....der Reise-Countdown läuft.

CHEERS bis Bald Live in Tokyo

[Dr.TinyTune]

...ist echt ein Trauerspiel. Das Handeln bzw. Nicht-Handeln und Unterlassen wichtiger Maßnahmen durch Tepco und die Regierung zeugt von Inkompetenz und sagt viel aus über die wahren Interessen der Akteure in führenden Politik- und Wirtschaftskreisen, sowie das Desinteresse an einer wirklichen Besserung der Lage. Tokyo 2020 ist da im Verständnis vieler Menschen in Tohoku ein Schlag ins Gesicht; eine Farce, die dazu beiträgt, dass wirkliche Probleme noch weiter verdrängt werden. Auch wirtschaftlich wird es der Region hier schaden.

Hallo Tim und Glückwunsch nachträglich zum Burzeltag. (…)

Vielen Dank, Ralf. Ich freue mich, euch bald in Tokyo zu sehen und wünsche Dir und der Gruppe viel Spaß bei den Reisevorbereitungen. Bis Anfang Mai muss ich noch einen Berg an Arbeit bewältigen – gruselig – aber wenn alles gut geht, bin ich nächsten Monat für längere Zeit in der Stadt. Mein Vortrag ist am 17. - also kann ich an Deinem Geburtstag frei nehmen.

Ein Tipp für zukünftige Flüge: Die Lufthansa fliegt seit einiger Zeit direkt den Flughafen Haneda an. Ist eine ziemlich neue Verbindung, die wohl vielen noch nicht bekannt sein wird.

Zurück zu gestern: Gestern war ich in Tokyo. Aber ich fange mal hinten an und poste die Fotos in umgekehrter Reihenfolge, beginnend mit der Rückfahrt im Shinkansen. Scharfes Teil..







Es war das erste Mal, dass ich morgens nach Tokyo und noch am selben Tag wieder zurück nach Sendai gefahren bin. Normalerweise habe ich bei solchen Reisen immer eine Nacht oder mehr in Tokyo verbracht, um die Stadt voll auszukosten. Noch am selben Tag wieder zurückzufahren, fühlt sich extrem Japanisch an :D



Was ich zuvor noch nicht wusste: Ein befreundeter Priester hat mich mit einem Green Car Ticket überrascht! Das war meine erste Fahrt in einem der JR Luxus-Abteile. Der Shinkansen bietet auch im normalen Abteil jede Menge Komfort, daher empfand ich es als komplett Sinnlos, so ein Ticket zu kaufen, und würde es für mich wohl auch nie wieder tun. Aber ich muss sagen, es war hinreißend!!!!!



Um 10 Uhr früh war mein Vortrag. Die Nacht zuvor hatte ich genau Null Minuten schlaf. Danach folgte eine Art Tagung mit Programm bis abends, und Unterhaltung bis zum letzten Zug nach Sendai. Ich sag euch, eine Stunde Schlaf in diesem Abteil und ich fühlte mich sooo gut erholt. Welten Besser als mein Holzbett hier! Die Sitze sind riesig.



Wie im Flugzeug ^^ ich bin noch nie Business geflogen, aber war echt fasziniert, mal Business „fahren“ zu dürfen. Man bemerkt kaum Schwingungen oder Fahrgeräusche.



Im Green Car ist der Kaffee umsonst.

Zuvor waren wir bis spät abends noch– wie in Japan üblich – gemeinsam essen und trinken. Von einer Gruppe zur nächsten, in irgendwelchen Gassen und verwinkelten Orten.







…und so sah es tagsüber aus!



Während in Sendai noch nichts zu sehen ist, steht die Kirsche in Tokyo bereits in voller Blüte. Diese Fotos sind nicht nachbearbeitet. Einfach nur iPhone-Aufnahmen, ohne Farbkorrektur. Es war ein wundervoller Tag.









Bei der Hinreise bin ich bei Ankunft in Tokyo direkt in die Yamanote-Linie umgestiegen und hatte dann noch einen Kilometer oder so zu Fuß. Dabei entstanden diese Aufnahmen. Doch in Tokyo musste ich erst mal kurz warten, denn es hat sich mal wieder jemand vor den Zug geworfen. Alltag in Tokyo… und das bei dem Wetter.



Aufgrund der Verpflichtungen habe ich von der Stadt bis auf die Region um den Tokyo Tower nicht viel sehen können. Doch was will man mehr?



Durch die nächtliche Rückreise konnte ich heute Morgen in meinem eigenen Bett aufwachen und in der Früh gleich mal meine Side Steps in Empfang nehmen. Ich muss sagen, extrem guter Zustand. Sehen absolut großartig aus, und bin äußerst zufrieden mit dem Kauf.

(…) Wo bleibt eig das Exhaust Sound YouTube Video :-)

Viel Spass weiterhin noch. (…)

Ah :P ich habe noch kein Gutes! Das hat alles nicht so funktioniert. Aktuell kann ich nur eins im Drehzahlbereich von 3000 bis knapp über 4000 Umdrehungen bieten. Es war einfach zu viel Verkehr, als ich das aufgenommen habe. Sinnlos, das anzuschauen, aber man bekommt einen kleinen Eindruck von der „Dichte“ des Klangs. Das gefällt mir so am 1J. Über diesen Drehzahlbereich fängt sie dann an zu fauchen. Nicht unbedingt laut aber dreckig.

Ansonsten ist sie schon ziemlich leise. Hoffentlich wird sie noch eine Ecke lauter. Nur, als ich dann wie in Kyoto am Tempel ins Parkhaus gefahren bin, war ich schon froh, keine Nur Spec R oder sowas drunter zu haben. Sonst hätte man mich wohl direkt vom Platz verwiesen ^^

[chaky]

Einfach nur sehr sehr Geil freu mich jedesmal über einen neuen Beitrag . Man versinkt da völlig drin :)
ich denk mir immer nur wie gerne ich da jetzt auch wäre ^^
Find Japan so toll einfach alles die Mentalität der Menschen die Kultur einfach alles
Hoffe das ich irgendwann auch mal schaffe dahin zu kommen so für 3-4 Wochen .


Weiter so

[Dr.TinyTune]

Hi Jungs & Mädels,

Lange habe ich nichts von mir hören lassen, doch es war auch vergleichsweise ruhig in letzter Zeit. Letzte Woche hatten wir Besuch von einer Wissenschaftlerin aus Deutschland für zwei Vorträge. Bei der Gelegenheit bin ich mal wieder nach Yuriage gefahren, rund 20 km. von hier Richtung Küste. Die Frau, die dieses Magazin hier hoch hält, ist dort geboren und aufgewachsen. Was ihr und anderen bleibt, sind Erinnerungen an eine Stadt, die nicht mehr ist…





So vergänglich wie die Kirschblüten verweht die Erinnerung an das, was mal war. Die Menschen in Yuriage und anderen Orten versuchen, diese Erinnerungen festzuhalten – schriftlich, in Bildern und Legenden über das Leben vor dem Tsunami...



Zur Kirschblüte war ich seit längerer Zeit mal wieder in Kesennuma. Am Tempel Jōnenji fand dort das dritte Fest im Gedenken an die Katastrophe statt. Da es im März noch recht kalt ist, hat man das Fest mit der Kirschblüte kombiniert und auf April verlegt. Hunderte, die damals geholfen hatten, kamen landesweit angereist, mit Tonnen von Reis und Hilfsgütern. Es war großartig. Nur leider traf ich viel zu spät ein. Die Leute waren schon am Abbauen!
Doch dann kam alles anders. Und plötzlich war ich im Gespräch mit den Leuten, die nicht von anderen Orten angereist waren, sondern den Leuten aus Kesennuma, den Seefahrern und Farmern, die hier den Grill anwarfen. „Kesennuma-style Barbecue“ – das bedeutet: Eingeweide :D
… mit genug Bier ging es runter. Wer in Sendai lebt und mit Japanern trinken geht, gewöhnt sich irgendwann an Rinderzunge und Eingeweide aller Art.



Ich wurde eingeladen, im Anschluss an das Grillen einer geschlossenen Gruppe der Leute dort beizutreten. Das war eine große Ehre und was ganz Besonderes. Außer mir durfte keiner der auswärtigen freiwilligen Helfer mit ins Nebengebäude.



Das sind Wasabi-Blätter. Wusstet ihr, dass man die essen kann? Ich wusste nicht mal, dass Wasabi Blätter hat. Schmecken total super und wurden zum Bier serviert. Natürlich habe ich am Tempel übernachtet, denn mit Fahren war es dann natürlich nichts mehr.

Meine Feldforschung habe ich ansonsten sehr zurückgefahren, zugunsten der Dissertation. Ich habe schon genug Daten. Im Mittelpunkt steht jetzt vielmehr das Schreiben.

Der Chaser ist so gut wie fertig. Zumindest habe ich nun alle Teile. Jetzt am Samstag wird dieses Baby hier eintreffen ^_^ eine GP Sports Exas Evo Tune! Das letzte fehlende Teil in meinem Tuning-Puzzle. Da ich alles legal haben möchte, muss ich die Kakimoto leider wieder verkaufen. Die Lautstärke war nicht das Problem, sondern die Rohrführung. Die Kakimoto hängt so tief, dass schon eine Tieferlegung von nur 2cm illegal wäre. Und ohne Tieferlegung stehen die Felgen über… Hier in Japan sind mindestens 9 cm Unterbodenfreiraum einzuhalten. Fürs Bodykit gibt es keine Vorschriften, aber die Abgasanlage darf nicht zu tief hängen.



Ich hätte mir von Anfang an diese GP Sports kaufen sollen. Es ist die einzige Cat-back, die nicht zu laut ist, die sich eng an den Unterboden anpasst und gut Power hat. Dazu hat sie ein Titan-Endstück, das man je nach Bodykit von der Länge her anpassen kann. Das „Power Chamber“ dient als Schalldämpfer. Dafür hat sie keinen platzraubenden Mittelschalldämpfer. Leider ist sie fast doppelt so teuer wie die Kakimoto... aber es gibt für mich wie gesagt keine Alternative. Erst wollte ich mir die TRAUM kaufen, doch sie war nicht vorrätig und es ist unklar, wann sie wieder in Produktion geht. Sie wäre auch wieder viel zu laut gewesen. Also dachte ich OK, kaufe ich die GP Sports und habe meine Ruhe.

Probefahren kann ich sie dann direkt zum DRIFT MATSURI. Da freue ich mich schon drauf. Und am 6. Mai wird ja unsere Forums-Reisegruppe landen. Am 11. reise ich selbst für längere Zeit nach Tokyo. Zuvor kann ich hoffentlich noch das Fahrwerk einbauen und einstellen lassen. Nächste Woche ist hier Golden Week – eine Aneinanderreihung von Feiertagen – also wird es zeitlich knapp.



Compulsive Car Parts Hoarding!
Hier, so sieht es aktuell auf meinem Balkon aus… Felgen und ein komplettes Bodykit. Wie gut, dass ich im ersten Stock wohne... In Deutschland wären mir die Teile vermutlich schon lange geklaut worden. Auf den Reifen seht ihr übrigens immer noch meinen Pulli mit der Spinne liegen! Ich glaubte ja, sie sei schon lange tot. Als ich aber neulich den Pulli wegtun wollte, sprang sie doch glatt auf die Pappe :D Sie saß also echt den ganzen Winter dort in dem Pulli auf den Felgen, in Schnee und Eiseskälte :D Das Nest habe ich natürlich nicht angerührt. Nur mit den Sommerfelgen muss ich sie dann schon mal neu platzieren…





Im April begann hier das neue Semester. Es ist ein tolles Gefühl von Frühling, Frische und Neubeginn. Viele neue Studenten strömten nach Sendai, und die ganzen Clubs der Uni stellten ihre Aktivitäten auf dem Campus vor. So auch die Jungs vom Motorsport Club!



Die haben doch tatsächlich eine eigene Garage an der Uni – der Wahnsinn. Ich hatte mir echt überlegt, dem Club beizutreten. Wir kamen ins Gespräch, als ich fragte, wo ich in Sendai günstig meine Teile einbauen lassen kann, und haben uns sofort gut verstanden. Chaser war natürlich jedem sofort ein Begriff. …Doch 3 Sachen schreckten mich davon ab, den Tag der offenen Tür zu besuchen: Erstens sind die meisten Mitglieder gut 10 Jahre jünger als ich. Zweitens versteht sich der Club als richtiger Club eben. Man trifft sich regelmäßig, macht gemeinsame Ausfahrten und nimmt an regionalen und landesweiten Drift-/Dart- und sonstigen Wettbewerben teil. Mir ging es aber in erster Linie darum, meine Teile einbauen zu lassen. Für einen Club habe ich keine Zeit. Wobei der wirkliche Grund für mich schon eher im Rang- und Altersunterschied liegt. In Japan ist das anders als bei uns – hier sind die Undergrad-Jahre (zwischen Ende der Schulzeit und erstem Uni-Abschluss) eine eigene Welt, in der sich Jugendliche oft das erste Mal entfalten und jung sein dürfen. Das habe ich alles lange hinter mir. Ein wenig traurig war ich schon über meine Entscheidung, nicht hinzugehen, aber ich denke es ist besser so. Ich muss mich jetzt auf die Diss. konzentrieren.



Auch der Segelflieger-Club gab sich die Ehre; und der Boot-Club und der Reit-Club…



Passend zur Kirschblüte ^_^ Im Skyline hatte ich ja die den dicken crystal bubble Schalthebel. Diesmal habe ich mich nun für schlank und schlicht entschieden :D - das war spontan auf dem Rückweg vom Kirschblütenfest am Jônenji, als ich an einem McDonald´s Rast machte. Da hatte ich gegenüber einen Yellow Hat erspäht. Das ist eine Kette ähnlich wie Super Autobacs.



Und mit den steigenden Temperaturen konnte ich natürlich endlich auch mein Auto wachsen! Genauer: Waschen, kneten, waschen, polieren, waschen kneten, waschen, wachsen. Hat 2 Tage gedauert. Ich hatte noch nie ein Auto von Hand poliert – danach hatte ich mir geschworen: nur noch mit Poliermaschine!



Das Ergebnis kann sich doch sehen lassen :) für Handarbeit?



So weit so gut. Hier erst mal Stop und bis zum nächsten Mal!

[Mot]

Erster, klasse Bericht wieder mal. ;)

Waren die Wasabi Blätter denn scharf? Das ist doch das Erste woran man bei Wasabi denkt.

Schade wegen dem Motorsport Club, aber das war wohl die richtige Entscheidung.

[Archii]

wasabi ist doch meerrettich, wenn ich nicht irre. der hat natürlich blätter :o

[SHINDAIWA]

Du sagst es ARCHII,
denn Wasabi ist der jap. Sumpfmeerettich aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Gruppe der meisten ungeliebten Wildkräutern, welche auch hier im Garten unbeliebt sind).
Ich mag den Meerrettich zu allen passenden Essgelegenheiten und gesund ist das Wurzelzeug auch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wasabi
http://de.wikipedia.org/wiki/Meerrettich

Gruß vom Forums-Botaniker.


Hallo Tim,
mich freuts extrem das man sich dann endlich mal Live trifft.
Ich hoffe sehr, das wir in Deinem Schlepptau einiges in Tokyo erleben können, wobei AOer eine ordentliche Listung an Sights hat, die aufgesucht werden wollen....nicht umsonst habe ich strassentaugliche Treckingschuhe geholt, weil da werden wohl etliche KM Lauferei anstehen.

Zu dem Vorpost mit dem Pic des Streckenabschnitt der Yamanote-Line ist die Station HAMAMATSUCHO vermerkt, in dessen Nähe unser Hotel ist, Hamamatsucho / Daimon, also ein Steinwurf vom schönen Funkturm entfernt, wo ich 10 Tage gebucht habe.....für die restliche Zeit in Japan habe ich nichts festgelegt und lasse es auf mich zukommen.
Zumindest bin ich wie schon gesagt dann allein paar paar Tage bei Um-die-Ecke Bekannten (Canadier) am See Yamanakako, was in unmittelbarer Nähe zum Fuji San liegt.

Den JR-Railpass habe ich für 3 Wochen an der Hand und werde definitiv auch mit den Shinkansen unterwegs sein wollen.

Am liebsten würde ich mir gerne den Führerschein übersetzen lassen, miete ein Touring-Motorrad und fahre nach Lust und Laune durchs Land und habe sicher selten Parkprobleme....lol.

Also bis kommende Woche, hoffe auch Deinen Chaser live zu sehen und zu hören.

Gruß Ralf

PS: ein hochrangiger TOYOTA Mitarbeiter (aus der Nachbarschaft) der in der Toyota-Zentrale tätig ist, hat gestern von mir Dein Video bekommen, nachdem wir uns über Japan und meinen anstehenden Urlaub unterhalten haben.

[Dr.TinyTune]

Alles neu macht der Mai

Leute, mir geht’s gut. Heute Morgen noch einen Antrag eingereicht, dann eingeschlafen, und nachmittags klingelt der Wecker für den Termin bei Super Autobacs. Wunderbar.
Schon die Hinfahrt war großartig. Es war die letzte Fahrt mit der Kakimoto.



Manchmal hat man einfach Glück und fährt in einem Pulk toller Autos, so wie hier auf dem Weg zur Installation der Abgasanlage. Wobei man sagen muss, dass solche Situationen schon selten sind. Ich poste ja meist nur Fotos von getunten Wagen. Das spiegelt aber nicht die alltägliche Situation auf den Straßen wider. Im Straßenbild dominieren sonst ganz normale, meist gähnend langweilig Fahrzeuge. Wenn man dann mal an der Ampel gegenüber einen R32 GT-R erspäht, dann genießt man natürlich den Moment.
Auch mein Chaser ist für die meisten hier ein völlig gewöhnliches Auto, wenngleich man sie gar nicht so häufig sieht; viel seltener als Mark II. Wenn dann doch mal einer schaut, wie heute ein GT-R Fahrer, dann weiß man genau, dass derjenige genau weiß, warum man dieses 18 Jahre alte Auto fährt ^_^



Vor Ort war wie immer viel los. So kurz vor Racewars will natürlich jeder noch bestellen... ich hatte ja zum Glück einen Termin.



Kakimoto ab, GP Sports dran.



Was soll ich sagen. Ich bin zu 100% zufrieden. Hätte ich diese Anlage nur gleich gekauft! Optik und Sound: TOP und genau mein Geschmack. Leise, aber kernig. Und das Wichtigste: die Anlage passt sich wunderbar an den Unterboden an. Hat auch gefühlt viel weniger Stau. Dem Ersteindruck nach ist sie wirklich jeden Yen wert.



Hier ein kurzes Video. Leider rede ich die meiste Zeit, aber ich konnte meine Freude nicht zurückhalten.

@Ralf: Gute Wahl. Das ist eine sehr schöne Region mit gutem Anschluss in Tokyo. Führerscheinübersetzung ist easy und dauert nicht lange, und die Botschaft liegt in einem sehr schönen Stadtteil. Falls Du Deinen Führerschein übersetzen lassen willst, würde ich das gleich in den ersten Tagen machen lassen. Der 6. ist allerdings ein Feiertag.

LG,
T.

[Knabbr]

Schöner Sound, der Chaser muss ja nicht allzu laut sein.
Ich will auch Japanisch können :p

[Archii]

unter last klingt die bestimmt schön kernig fauchend :)

[Mot]

Viel Spaß mit der neuen Anlage, macht schon was her

[A0er]

ﾁﾑせんぱいエビスに行きましたか
ときょでinitial D のアルケドがあります
十三つまで。

[Dr.TinyTune]

Leute, gestern war einer der besten und wahnwitzigsten Tage, die ich je erleben durfte. Am Ebisu Circuit fand das berüchtigte Frühlingsdriften statt. Es war unbeschreiblich…
Ich werde mir Mühe geben, das Erlebte zu formulieren, solange alles noch frisch ist, doch im Grunde müsste ich euch teeren und mit Reifengummi federn. Solltet ihr eh nach Japan reisen, würde ich an eurer Stelle versuchen, so zu buchen, dass ihr das Frühlingsfest oder das Sommer- oder Herbstfest in Nihonmatsu besuchen könnt.



Nochmal zur Abgasanlage: Auf dem Bild seht ihr, dass hier ein herausnehmbarer Silencer verbaut ist. GP Sports sagt, das sei kein Silencer, sondern ein „power fannel“ und ein Teil der Abgasanlage. Aber im Grunde ist es ein herausnehmbarer Schalldämpfer. Sound-Test ohne Silencer steht noch aus :D aber auch mit Silencer klingt sie einfach grandios und gibt mehr Leistung als die Kaki.

@Knabbr: Wenn Du Japanisch können möchtest, melde Dich einfach bei Deiner Volkshochschule für einen Anfängerkurs an. Sprachen lernen lohnt sich – ist eine Investition fürs Leben.

Auf geht’s: Das war gestern meine Route.



Ich bin um 4 Uhr nachts aufgebrochen. Draußen dämmerte es gerade, und es war sehr windig. Um 6 Uhr früh sollte ich am Ebisu Circuit ankommen, so mein Navi. Doch mir kamen Zweifel, ob das Haupttor so früh überhaupt schon geöffnet hat. Nun saß ich aber eh schon im Auto, also fuhr ich halt mal los und ließ mich überraschen.

Den größten Streckenabschnitt auf dem Tohoku Highway kannte ich ja bereits. Doch die letzten Kilometer Landstraße waren Neuland. Eine fremde, wunderschöne Landschaft.



Über gewundene Bergpfade ging es durch die Präfektur Fukushima... Als mein Navi meinte, mein Ziel sei in 250 Metern erreicht, konnte ich dem nicht so recht glauben, war doch um mich herum nichts als Grün.--



Doch die Adresse war richtig! Das war schlagartig klar, sobald ich links auf den Parkplatz einbog. Sofortige Euphorie setzte ein, und ich musste noch vor dem Parken Fotos machen. Es fühlte sich an wie früher in der Spielzeugabteilung.



Ich stellte mich natürlich neben einen Chaser…



…was nicht wirklich schwer war, denn da standen mindestens fünf Chaser auf dem Platz.



…was nicht ist, kann ja noch werden :D



Das ist er, der Eingang zum Ebisu Circuit. Ebisu ist eine Rennstrecke und zugleich ein „Safari Park“ … only in Japan; doch zum Park erzähle ich später mehr…



Obwohl es noch so früh war, traf ich draußen schon andere Besucher, und auch das Haupttor war besetzt. Die zwei am Ticketschalter waren super nett. Wir fingen an, uns zu unterhalten, während ich meine Blutgruppe und Notfallnummern für einen Zusatz-Versicherung als Drift-Beifahrer notierte. Eigentlich hatte ich nicht vor, irgendwo mitzufahren, zumal ich ja niemanden kannte und alleine kam. Doch warum eigentlich nicht? Ich zahlte also die 500yen Versicherungs-Aufpreis nach und bekam mein Besucherticket. Gesamtkosten: 14 Euro, inklusive Versicherung und freiem Zugang zum Safari Park :D



Hier seht ihr die unterschiedlichen Kurse. Ich fragte gerade, wo ich hinlaufen soll, als ein Typ in einem Kleinwagen anrollte. Die Leute von der Strecke und der Fahrer kannten sich. Und ehe ich mich versah, wurde ich eingeladen, mitzufahren bei Wada-san, einem 26-jährigen ex-Drift Junkie, der gerade mal 20 Minuten entfernt von der Rennstrecke wohnte. Er kannte alle und jeden und besucht das Festival wann immer er kann. Auch er war bester Laune, denn viele Drifter, die von fern anreisen, treffen sich nur zu diesem Event. So konnte er viele alte Freunde wiedersehen. Für mich war das natürlich ein großer Glücksfall, weil ich gleich mit vielen Leuten ins Gespräch kam. Alle waren suuuper nett. Was für ein Start in den Tag!



Wir folgten der Straße hoch. Auf der Karte seht ihr das „Drift Land“. Für das große Frühlingsdriften wurde das Drift Land zum Parkplatz umfunktioniert. Stattdessen durfte auf allen(!) Kursen gedriftet werden: dem Nord-Kurs (kita), dem Süd-Kurs (minami) und der tōge Strecke usw.





Natürlich war noch relativ wenig los, doch hier und da parkten tolle Fahrzeuge, wie dieser JZX100 Chaser…





…und einige Fahrer waren bereits (oder immer noch) auf der Strecke.





Während wir auf dem Geländer herumfuhren, zeigte mir Wada die Gegend. Zum Drift Festival reisen auch viele Australier und Amerikaner an. So entstehen ganze Dörfer, in denen fast nur gaijin übernachten.







Am Touge Kurs angekommen, trafen wir auf einen 39-jährigen Fahrer aus Chiba. Er driftet seit 21 Jahren! - seit er den Führerschein hat - und war einer der krassesten Drifter, die extra für das Festival angereist kamen. Das wusste ich aber zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Wada ahnte sofort, dass das ein guter Einstand für mich wäre und fragte ohne zu zögern, ob der Fahrer mich mitnehmen würde. Er selbst würde hier warten :D und ehe ich mich versah, saß ich auf dem Beifahrersitz, neben mir dieser Drifter aus Chiba, der sich hämisch freute, dass das meine erste Drift-Fahrt wird! YOOKOSOOO!!! Schrie er, bevor er Gas gab und ich dachte nur das kann doch alles nicht wahr sein O_O



Schaut euch das Video an. Der Touge Kurs ist wohlgemerkt die schwierigste Strecke auf Ebisu. Es geht hoch runter links rechts. Ich wusste nicht mehr, wo ich bin. Der absolute Wahnsinn.

Zwischendurch zogen wir noch einem Kollegen aus dem Matsch, der von der Strecke abgekommen war.







Dann fuhren wir zurück



Es war der absolute Wahnsinn. Sowas habe ich noch nicht erlebt...



Das war sein Auto.





Chiba Damashii – das ist ein Drift-Event in Chiba.



Der Nissan hatte einen RB25DET verbaut.



*Fortsetzung folgt*

[Dr.TinyTune]

Fortsetzung I Drift Matsuri
Nach dem grandiosen Einstand in die Welt des Driftens ging es mit Wada-san zum Nordkurs. Ich schwebte noch…





Am Nordkurs trafen wir zwei junge Fahrer, die mit ihren Nissans aus Saitama angereist waren. Da es noch so früh war, befanden sich meist nur so zwei bis drei Fahrzeuge auf der Strecke.



Ihm hier gehörte die weiße Siliva :) es war der Wahnsinn, und man sieht, dass er Spaß hatte.



Hier ein Video von dieser zweiten Drift-Fahrt. Als ich ausstieg, war mein Gesicht kreidebleich,lachte Wada-san. Vielleicht lag es an der Geschwindigkeit, oder an den Drehern, am Qualm im Fahrzeug oder daran, dass ich gerade einen Mount Rainier Kaffee getrunken hatte – jedenfalls war mir war kotzübel :D aber das störte mich kein Bisschen!

Danach hieß es erst mal, Reifen wechseln…






tiefer geht es nun wirklich nicht :D





Nach und nach kamen immer mehr Fahrer und Autos zum Nordkurs. Ebisu erwachte zum Leben.

















Wenn jemand von der Strecke abkam oder sich ein Zusammenstoß ereignete, wurde der Fahrbetrieb kurz angehalten. Safety Car? Gibt es nicht :D Überhaupt wäre das alles in Europa völlig undenkbar. Und auch in Japan ist Ebisu ein Sonderfall. Nirgends gibt es einen großen Kurs mit so viel Freiraum und so viel Kamikaze Action.





Schaut auch an, was die hier alles auf die Strecke lassen! Man braucht meines Wissens nicht mal einen Führerschein.



Bei diesem Fahrzeug fiel die Auspuffhalterung vom Fahrzeug. Also schraubte man einfach den kompletten Auspuff ab, und schon konnte es weitergehen :D



JZY100 Cresta in Action:





Dieser Toyota war mir völlig unbekannt. Der Toyota Progrès ist ein „Opa-Fahrzeug“ wie der Fahrer meinte, umgebaut auf 2JZ-GTE :D genau mein Geschmack, und auch in Japan sehr selten.



Natürlich kamen auch Skylines auf die Strecke



Waldbrand? nein, nur ein EVO!! Ja, richtig, ein EVO. Der Mitsubishi driftete mit Allrad – und wie!



Chaser Drift Missle





Hier ein paar Aufnahmen vom Drift-Geschehen.





























Mittags rollten einige dicke Toyota Crown auf den Platz; echte Gangsterkarren :D Die Fahrer sahen schwer nach Yakuza aus.











Er hier fuhr den roten Nissan, mit dem wir schon früh morgens auf dem Platz waren.





Group K war am Start… übel, wie die abgehen…







!!
















Auf dem Drift Matsuri konnte ich viel Inspiration für meinen Chaser sammeln, bzw. schauen, wie meiner mal aussehen wird. Hier ein zenki Chaser, tiefergelegt mit schönen Felgen. Mehr braucht man gar nicht <3 Leider werden Fotos dem Wagen schlicht nicht gerecht.





Bilstein Fahrwerk und andere Felgen, ansonsten recht normal. So konnte ich endlich mal hören, wie der HKS Super Turbo Muffler klingt.







Ich hatte die meiste Zeit eine Kapuze auf, um mich vor der Sonne zu schützen. Mittags flüchtete ich dann in diesen Aufenthaltsraum und legte mich hin. Das Haus vibrierte richtig, wenn die Autos vorbeidonnerten, aber ich konnte gut schlafen.





Hier ein Video vom Parkplatz am Nordkurs

Sogar ein Kei Car Drifter war vor Ort



Dieser schönen S14 muss ich gleich mehrere Fotos widmen











Loz Glen, ein netter Australier, fragt, ob er sein Auto mit der GoPro aus der Verfolgungsperspektive filmen lassen kann.





Bei Loz im Cefiro. Danach war mir wieder übel.











Man hilft sich gegenseitig, wenn mal jemand stecken bleibt oder von der Strecke abkommt

















Zu den Besten vor Ort gehörten die Fahrer aus Chiba. Hier ein Video…

Es regnete Putz



Links im Bild Fahrer der Gruppe aus Chiba. Man sagt, er sei ein großes Nachwuchstalent.



Das Auto war einfach nur krank :D





Cola mit Reifenresten





Normalerweise tätowieren sich Leute alles außer die Hände. Er hier hatte keine Tattoos, bis auf die Hand, die komplett tätowiert war. In Japan eine klare Ansage, dass man außerhalb der „normalen“ Gesellschaft steht.

[Dr.TinyTune]

Fortsetzung II - Drift Matsuri

Der Tunnel mich ein bisschen an Oschersleben erinnert :D - der einzige Eingang/Ausgang am Nordkurs. Da ich mir noch andere Stellen anschauen wollte, bin ich mittags mal losgelaufen…





Der Laubfrosch hier war schon ziemlich fertig vom vielen Driften und Reifenschleppen :D



Unten sah ich dann den Safari Park! und nicht nur das, auch ein Dinosaurier Park!







Man muss sich das mal vorstellen. Um einen herum: aufhäulende RB und SR und JZ Motoren und quietschende Reifen. Dazu dann die trashigsten Dinosaurier und Familienbesucher, die sich die Attraktionen anschauen. Obendrein dann die fertigsten DriftMissles, die von Kurs zu Kurs fahren, und echte, lebende Safari Tiere! Diesen Mix gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Die Atmosphäre war echt einmalig!!!!!











Die Haltungsbedingungen in japanischen Zoos sind nicht so der Hit, muss man sagen. Aber der Bär hier machte einen munteren Eindruck.





Ohne Worte…









Zum Sommer Festival habe ich mir vorgenommen, mit dem Chaser aufs Geländer zu fahren, allein für das Foto mit den weißen Löwen im Hintergrund :D









Vor der Abreise war ich dann noch schön essen. Wada-san hatte ich nach meinem Mittagsschlaf leider aus den Augen verloren, aber das war schon OK so, denn ich wollte mir ja auch den Park anschauen.



Auch hier wieder, beim Warten aufs Essen im Restaurant, fahren draußen die krassesten Drift Missles vorbei :D



Miso Ramen :)



Noch schnell Reifen wechseln vor der Abreise :D drum herum nur ganz normale Zoobesucher.



Auf der Heimreise traf ich noch auf diesen schönen GT-R

Am liebsten hätte ich einfach die Handbremse gezogen und das Lenkrad rumgerissen, aber das hab ich natürlich schön sein lassen. Aber für ein Drift Training auf dem Ebisu Kurs will ich mich bei Gelegenheit mal anmelden. Vielleicht zum Sommer Drift Matsuri?




Bis zum nächsten Eintrag!
LG,
T.