Es begab sich vor langer, langer Zeit..
..Okay, lassen wir das. Auch wenn es mir irgendwie noch etwas wie ein Märchen vorkommt, möchte ich an dieser Stelle meinen Nissan Skyline R32 GTR vorstellen und erzählen wie ich überhaupt zu dem Wagen kam. Eigentlich hatte ich vor mit der Vorstellung noch etwas zu warten, aber da sich bei mir immer neue Fragen ergeben, je mehr ich mich mit dem Wagen beschäftige, denke ich, dass ich präzisere Antworten bekomme, wenn ihr ein genaueres Bild von dem Blechkasten habt. Außerdem jault mir Nova schon die Ohren voll, warum ich denn so lange dafür brauche.
Die ersten Berührungspunkte mit JDM-Fahrzeugen hatte ich wohl in früheren Versionen von Gran-Turismo, auch wenn mir damals weder bewusst war, dass ich selbst mal solch ein Fahrzeug besitzen würde, noch, dass es ein R32 sein würde. Richtig entzündet wurde die Flamme dann wohl mit den F&F Filmen, nach denen ich mich anfing intensiver mit der Materie auseinander zu setzen und Recherchen anzustellen, wo ich dann auch irgendwann über dieses Forum stolperte. Ein lustiger Zufall des Lebens ergab dann, dass Nova und ich im Rahmen unserer Ausbildung hin und wieder zusammen in einem Seminarraum in Mainz trafen, wo wir oftmals lieber durch das Skyline-Forum pflügten, als uns mit dem Gesabbel des Dozenten zu beschäftigen. Irgendwann in dieser zeit beschloss ich dann den Träumereien auch Taten folgen zu lassen.
Ich gebe zu, dass ich die R32 anfangs eher nur mit einem skeptischen Blick bedachte, vom Design war der R34 vom Design her doch für mich das Maß aller Dinge. Meine Meinung hat sich über die letzten Jahre doch gravierend geändert, irgendwie wurde der R32 immer schöner, generell stehe ich inzwischen ziemlich auf das kantige Fahrzeugdesign der späten 80er. Ich entschied mich für einen R32 GTS-T, dachte mir für den Einstieg in die Materie wäre der wohl gar nicht schlecht für mich, von der Leistung noch gut kontrollierbar und davon ab auch noch gut bezahlbar, obwohl ich natürlich auch immer mal wieder zu den GTR geschielt habe.
In den folgenden Monaten hielt ich daher immer mal die Augen offen, aber so das, was mein Herz wirklich höher schlagen ließ, war nicht dabei oder schneller schon verkauft als ich 'Skyline' sagen konnte. Da ich meine Chancen, dass sich das ändert, als eher gering einstufte, entschloss ich auch einen Import in Betracht zu ziehen und nahm die hier vertretenen Impoteure mal etwas genauer unter die Lupe. Schlussendlich fiel meine Wahl auf Daniel bzw. Exotic-Importz. Zwar ist es dorthin für mich weit zu fahren, aber das Gesamtkonzept und die fast ausnahmslos positiven Kritiken haben mich dann überzeugt. Wichtig war, mir vor allem einen ehrlichen und soliden Importeur zu finden, immerhin gingen weite Teile meiner Ersparnisse in mein Projekt 'Rising-Sun'.
Als ich dann schließlich dachte, genug Geld zusammengespart zu haben, schrieb ich Daniel an und schilderte ihm meine Vorstellungen. Vermutlich mit dem, bei unrealistischen Träumereien von Kunden üblichen, Facepalm hinter dem Monitor, teilte er mir dann mit, dass das was ich mir überlegt hatte, so mit dem Finanzrahmen nicht vereinbar wäre. Ergo beschloss ich nachzulegen und überdachte mein Konzept nochmal. Nach einigem Hin und Her, und es sich herausstellte, dass ein gescheiter GTS-T wohl auch nicht mehr so günstig zu haben ist, und der finanzielle Sprung zum GTR bei erheblichem Mehrwert gar nicht mehr sooo groß war, nun doch nach einem GTR Ausschau zu halten. Irgendwie war die Versuchung dann doch zu groß. Ein GTR ist schließlich ein GTR.
Bei den gängigen Börsen in Japan schaute ich mir immer wieder Inserate an, beriet mich mit Daniel (der dabei wohlgemerkt eine Engelsgeduld bewies) und fand schließlich Anfang Februar einen, für den ich mich erwärmen konnte. Der Wagen war nicht mangelfrei, aber sah von der Basis her ganz solide aus und auch der Preis schien dafür völlig in Ordnung. Da ich bisher nie etwas größeres, und schon gar kein Auto aus Japan importierte, war für mich jeder Schritt recht aufregend. Nach der Bezahlung folgte dann das schier endlose Warten. Mehrmals täglich checkte ich die position des Schiffs, machte Pläne, traf Vorbereitungen. Ich glaube nochmal überlebe ich nervlich so einen Import nicht
Mitte April war es dann soweit, das Schiff traf in Bremerhaven ein. Die Infos von Daniel zum Fahrzeug waren im Wesentlichen, wie ich sie erwartet hatte. Verschleißmängel hier und da, Lack nicht mehr der Beste, Felgen hinüber aber vom Prinzip her kein schlechtes Auto und für seine 21 Jahre in einem annehmbaren Zustand. Auf mein Geheiß hin, reparierte Daniel noch zwei defekte Manschetten an der Vorderachse, ersetzte die Zündkerzen gleich im Rahmen einer Kompressionsmessung und prüfte noch 2-3 andere Dinge.
Nach weiteren schier endlosen Wochen fand sich dann endlich ein Abholtermin. Prophylaktisch hab ich mir gleich die ganze Woche Urlaub genommen. Meine Reise in den hohen Norden verlief leider alles andere als geplant und ich kam 2 Stunden später bei Daniel an, als geplant. Trotz fortgeschrittener Tageszeit hat er sich Zeit genommen und den Wagen mit mir in Ruhe angeschaut und auch eine Probefahrt unternommen. Es war das erste Mal, dass ich einen Rechtslenker fuhr. Als ich den Kofferraum aufgemacht habe, habe ich nicht schlecht gestaunt. Der war randvoll mit irgendwelchen hässlichen beige-farbenen Kunstledersitzbezügen (Bilder folgen später).
Noch ein wenig geflasht und fassungslos was ich mir da angelacht habe, bin ich dann wenig später vom Hof gerollt. Die Etappe des restlichen Tages war zum Glück nicht mehr so lang und ich hatte die Möglichkeit in Vechta zu übernachten. Mein erstes lustiges Erlebnis stellte sich aber schon nach 20 Minuten Fahrzeit ein. In Bruchhausen-Vilsen hab ich das Auto kurz in Sichtweite an einer Bushaltestelle abgestellt um gegenüber einige Fotos von dem dortigen Museumsbahnhof zu schießen. Ich war keine zwei Minuten weg, da schlichen schon zwei Kerle um den Skyline herum. Auf meine Nachfrage hin, zeigten sie sich ganz begeistert von dem Wagen und es stellte sich heraus, dass einer der beiden wohl einen R34 fährt (im Forum vertereten ist er aber wohl leider nicht). Wir haben uns dann ein paar Minuten nett unterhalten bevor der Ritt gen Westen weiter ging. Rechtslenker fahren ist übrigens einfacher als Fahrradfahren. Nach 10 Kilometern war es, als hätte ich nie was anderes gemacht. Am rechten Fahrbahnrand orientieren und die Welt ist schick
Am nächsten Tag ging es dann etappenweise Richtung Rhein-Main-Gebiet, auch wenn ich zwischendurch für 2 Stunden in Münster strandete. Ich hatte nur einen Freund auf dem Heimweg besuchen wollen, kam nach dem Kaffeeklatsch wieder zum Wagen, drehte den Schlüssel um und nichts rührte sich. 2-3 Versuche später dachte ich mir nur 'Neeeeein..nicht schon am zweiten Tag..'.
Allerdings konnte der Wagen recht wenig dafür, da sein dusseliger Besitzer beim Abstellen des Fahrzeugs nicht überprüft hatte, ob auch das Licht ausgeschaltet ist. Nunja, wir sind dann los zur nächsten Tanke, konnten dort für überzogene Preise ein Starthilfekabel erwerben und schlussendlich eine freundliche Nachbarin auftreiben, die uns ihren Audi TT zum Fremdstarten zur Verfügung stellte. Die Maschine ist dann auch sofort wieder angesprungen als sei nichts gewesen und immerhin habe ich seitdem nun ein Starthilfekabel im Kofferraum. Wer weiß wozu das noch nützlich wird. Erleichtert ging die Fahrt Richtung Süden ohne weiteren Zwischenfälle weiter, außer dass es mich maßlos ärgerte, dass es teilweise goss wie aus Kübeln.
Aber auch im Regen verhielt sich der Wagen absolut gutmütig und ich bin vorsichtig und langsam durch die Wassermassen gepflügt. Einzelheiten der restlichen Fahrt erspare ich euch an dieser Stelle, am Ende bin ich nach einer dreitägigen Odyssee wieder in Offenbach aufgeschlagen und habe die Gute erstmal vom japanischen Schmutz befreit. Aktuell steht sie nun in der Garage und wartet auf weitere Service- und Reinigungsarbeiten. Allerdings ist die Batterie nach 4 Tagen Standzeit schon wieder total platt (diesmal war das Licht aus!). Eine neue Varta ist bestellt.
Ich denke jetzt habe ich erstmal genug gesabbelt und lasse mal ein paar Daten und Fakten sprechen:
Nissan Skyline R32 GTR
EZ: Februar 1993
Farbe: KL0 - Spark Silver Metallic
Laufleistung: ~ 155 tkm (geschätzt)
Bisher bekannte Specs:
- Momo Race Lenkrad
- Turbotimer
- Mocal Ölkühler + Relocation Kit
- HKS Silent Hi-Power Catback
- HKS Ladeluftpiping
- HKS Air Intake
- Aftermarket LLK (auch HKS?)
- RacingHart C2 Felgen (17")
- Tieferlegung durch Aftermarket-Federn
- Nismo 320 km/h Tacho
- Nismo Schweller
..mal schauen was ich noch so alles finde..
Aktuelle Mängel:
- Stabigummis Hinterachse (Koppelstangen) sind ausgenudelt
- Stoßdämpfer hinten rechts möglicherweise nicht mehr so ganz in Ordnung
- Felgen völlig fertig und korridiert
- Im Innenraum ein paar Macken (komischerweise nur an der Beifahrerseite)
- Lackzustand sehr mäßig, kleinere Kratzer und Macken rund ums Auto
- Heckspoiler muss definitiv neu lackiert werden
- Turbotimer und Uhr am Cockpit gehen nicht
- Front-Torque Anzeige geht nicht (habe sie jedenfalls noch nie ausschlagen sehen)
- Heckscheibendichtung zeigt Auflösungserscheinungen
- 5. Gang kratzt beim schnellen Gangwechsel unter Last
Was Rost angeht hält es sich bisher sehr in Grenzen. Am Unterboden sind 2 Stellen, die etwas mehr Arbeit bedürfen und den linken Dom muss man sich auch genauer ansehen. In den Radhäusern hab ich bisher nur Flugrost gesehen und auch der Kofferraum sieht ziemlich sauber aus. Insgesamt bin ich aber recht zufrieden, wenn ich mir anschaue, wie so manch anderer 32er von unten aussieht. Aber selbstverständlich werde ich in den nächsten Wochen und Monaten auch mal in die entlegenen Winkel schauen und Verkleidungen abnehmen um zu schauen ob sich das braune Übel noch irgendwo verbirgt.
Was habe ich vor mit dem Wagen?
Zunächst erstmal die Basis in Ordnung bringen, heißt Rostbeseitigung, Versiegelung, Servicearbeiten wie Ölwechsel, defekte Teile reparieren/ersetzen, erstmal andere Felgen besorgen und dann zum TÜV fahren. Anschließend möchte ich ihn zulassen um wenigstens noch ein paar Monate in der Saison fahren zu können.
Viel Tuning und Leistungssteigerung habe ich erstmal nicht vorgesehen. Erstens weil mir die Kiste äußerlich bis auf den Lack schon ziemlich gut gefällt und zweitens ich den Wagen erstmal von der Grundstruktur in einem sauberen Zustand haben will, bevor ich da mit großartigen Umbauten anfange.
Fahren werde ich nur am Wochenende und wenn mir danach ist, für den Alltag brauche ich kein Auto. Rennstreckeneinsätze sind nicht vorgesehen, bevor ich nicht denke, dass der Haufen fit für die Piste ist. Davon ab ist es glaube vernünftig, sich erstmal richtig dran zu gewöhnen bevor man durch die Kurven der Eifel jagt.
Zum Schluss gibt es natürlich noch ein paar Bilder. Die meisten davon habe ich selbst gemacht, leider in Ermangelung einer vernünftigen Kamera nur mit dem Smartphone.
Zu guter Letzt möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei Daniel für die reibungslose Abwicklung,und die Geduld bedanken, die er bei meiner endlosen Fragerei und Neugier aufgebracht hat. Auch wenn ich natürlich für die Dienstleistung bezahlt habe, ist es glaube nicht selbstverständlich, dass sich ein Importeur so viel Mühe macht. Er hat mir keine Mängel verschwiegen, war immer offen,ehrlich und realistisch, auch wenn es um mal nicht so schöne Dinge ging. Von daher von mir eine klare Empfehlung und Daumen hoch!










P.S. Ich hatte leider gerade niemandem zum gegenlesen, von daher möge man mir Rechtschreib und Interpunktionsfehler verzeihen.
..Okay, lassen wir das. Auch wenn es mir irgendwie noch etwas wie ein Märchen vorkommt, möchte ich an dieser Stelle meinen Nissan Skyline R32 GTR vorstellen und erzählen wie ich überhaupt zu dem Wagen kam. Eigentlich hatte ich vor mit der Vorstellung noch etwas zu warten, aber da sich bei mir immer neue Fragen ergeben, je mehr ich mich mit dem Wagen beschäftige, denke ich, dass ich präzisere Antworten bekomme, wenn ihr ein genaueres Bild von dem Blechkasten habt. Außerdem jault mir Nova schon die Ohren voll, warum ich denn so lange dafür brauche.

Die ersten Berührungspunkte mit JDM-Fahrzeugen hatte ich wohl in früheren Versionen von Gran-Turismo, auch wenn mir damals weder bewusst war, dass ich selbst mal solch ein Fahrzeug besitzen würde, noch, dass es ein R32 sein würde. Richtig entzündet wurde die Flamme dann wohl mit den F&F Filmen, nach denen ich mich anfing intensiver mit der Materie auseinander zu setzen und Recherchen anzustellen, wo ich dann auch irgendwann über dieses Forum stolperte. Ein lustiger Zufall des Lebens ergab dann, dass Nova und ich im Rahmen unserer Ausbildung hin und wieder zusammen in einem Seminarraum in Mainz trafen, wo wir oftmals lieber durch das Skyline-Forum pflügten, als uns mit dem Gesabbel des Dozenten zu beschäftigen. Irgendwann in dieser zeit beschloss ich dann den Träumereien auch Taten folgen zu lassen.
Ich gebe zu, dass ich die R32 anfangs eher nur mit einem skeptischen Blick bedachte, vom Design war der R34 vom Design her doch für mich das Maß aller Dinge. Meine Meinung hat sich über die letzten Jahre doch gravierend geändert, irgendwie wurde der R32 immer schöner, generell stehe ich inzwischen ziemlich auf das kantige Fahrzeugdesign der späten 80er. Ich entschied mich für einen R32 GTS-T, dachte mir für den Einstieg in die Materie wäre der wohl gar nicht schlecht für mich, von der Leistung noch gut kontrollierbar und davon ab auch noch gut bezahlbar, obwohl ich natürlich auch immer mal wieder zu den GTR geschielt habe.
In den folgenden Monaten hielt ich daher immer mal die Augen offen, aber so das, was mein Herz wirklich höher schlagen ließ, war nicht dabei oder schneller schon verkauft als ich 'Skyline' sagen konnte. Da ich meine Chancen, dass sich das ändert, als eher gering einstufte, entschloss ich auch einen Import in Betracht zu ziehen und nahm die hier vertretenen Impoteure mal etwas genauer unter die Lupe. Schlussendlich fiel meine Wahl auf Daniel bzw. Exotic-Importz. Zwar ist es dorthin für mich weit zu fahren, aber das Gesamtkonzept und die fast ausnahmslos positiven Kritiken haben mich dann überzeugt. Wichtig war, mir vor allem einen ehrlichen und soliden Importeur zu finden, immerhin gingen weite Teile meiner Ersparnisse in mein Projekt 'Rising-Sun'.
Als ich dann schließlich dachte, genug Geld zusammengespart zu haben, schrieb ich Daniel an und schilderte ihm meine Vorstellungen. Vermutlich mit dem, bei unrealistischen Träumereien von Kunden üblichen, Facepalm hinter dem Monitor, teilte er mir dann mit, dass das was ich mir überlegt hatte, so mit dem Finanzrahmen nicht vereinbar wäre. Ergo beschloss ich nachzulegen und überdachte mein Konzept nochmal. Nach einigem Hin und Her, und es sich herausstellte, dass ein gescheiter GTS-T wohl auch nicht mehr so günstig zu haben ist, und der finanzielle Sprung zum GTR bei erheblichem Mehrwert gar nicht mehr sooo groß war, nun doch nach einem GTR Ausschau zu halten. Irgendwie war die Versuchung dann doch zu groß. Ein GTR ist schließlich ein GTR.
Bei den gängigen Börsen in Japan schaute ich mir immer wieder Inserate an, beriet mich mit Daniel (der dabei wohlgemerkt eine Engelsgeduld bewies) und fand schließlich Anfang Februar einen, für den ich mich erwärmen konnte. Der Wagen war nicht mangelfrei, aber sah von der Basis her ganz solide aus und auch der Preis schien dafür völlig in Ordnung. Da ich bisher nie etwas größeres, und schon gar kein Auto aus Japan importierte, war für mich jeder Schritt recht aufregend. Nach der Bezahlung folgte dann das schier endlose Warten. Mehrmals täglich checkte ich die position des Schiffs, machte Pläne, traf Vorbereitungen. Ich glaube nochmal überlebe ich nervlich so einen Import nicht

Mitte April war es dann soweit, das Schiff traf in Bremerhaven ein. Die Infos von Daniel zum Fahrzeug waren im Wesentlichen, wie ich sie erwartet hatte. Verschleißmängel hier und da, Lack nicht mehr der Beste, Felgen hinüber aber vom Prinzip her kein schlechtes Auto und für seine 21 Jahre in einem annehmbaren Zustand. Auf mein Geheiß hin, reparierte Daniel noch zwei defekte Manschetten an der Vorderachse, ersetzte die Zündkerzen gleich im Rahmen einer Kompressionsmessung und prüfte noch 2-3 andere Dinge.
Nach weiteren schier endlosen Wochen fand sich dann endlich ein Abholtermin. Prophylaktisch hab ich mir gleich die ganze Woche Urlaub genommen. Meine Reise in den hohen Norden verlief leider alles andere als geplant und ich kam 2 Stunden später bei Daniel an, als geplant. Trotz fortgeschrittener Tageszeit hat er sich Zeit genommen und den Wagen mit mir in Ruhe angeschaut und auch eine Probefahrt unternommen. Es war das erste Mal, dass ich einen Rechtslenker fuhr. Als ich den Kofferraum aufgemacht habe, habe ich nicht schlecht gestaunt. Der war randvoll mit irgendwelchen hässlichen beige-farbenen Kunstledersitzbezügen (Bilder folgen später).
Noch ein wenig geflasht und fassungslos was ich mir da angelacht habe, bin ich dann wenig später vom Hof gerollt. Die Etappe des restlichen Tages war zum Glück nicht mehr so lang und ich hatte die Möglichkeit in Vechta zu übernachten. Mein erstes lustiges Erlebnis stellte sich aber schon nach 20 Minuten Fahrzeit ein. In Bruchhausen-Vilsen hab ich das Auto kurz in Sichtweite an einer Bushaltestelle abgestellt um gegenüber einige Fotos von dem dortigen Museumsbahnhof zu schießen. Ich war keine zwei Minuten weg, da schlichen schon zwei Kerle um den Skyline herum. Auf meine Nachfrage hin, zeigten sie sich ganz begeistert von dem Wagen und es stellte sich heraus, dass einer der beiden wohl einen R34 fährt (im Forum vertereten ist er aber wohl leider nicht). Wir haben uns dann ein paar Minuten nett unterhalten bevor der Ritt gen Westen weiter ging. Rechtslenker fahren ist übrigens einfacher als Fahrradfahren. Nach 10 Kilometern war es, als hätte ich nie was anderes gemacht. Am rechten Fahrbahnrand orientieren und die Welt ist schick

Am nächsten Tag ging es dann etappenweise Richtung Rhein-Main-Gebiet, auch wenn ich zwischendurch für 2 Stunden in Münster strandete. Ich hatte nur einen Freund auf dem Heimweg besuchen wollen, kam nach dem Kaffeeklatsch wieder zum Wagen, drehte den Schlüssel um und nichts rührte sich. 2-3 Versuche später dachte ich mir nur 'Neeeeein..nicht schon am zweiten Tag..'.

Aber auch im Regen verhielt sich der Wagen absolut gutmütig und ich bin vorsichtig und langsam durch die Wassermassen gepflügt. Einzelheiten der restlichen Fahrt erspare ich euch an dieser Stelle, am Ende bin ich nach einer dreitägigen Odyssee wieder in Offenbach aufgeschlagen und habe die Gute erstmal vom japanischen Schmutz befreit. Aktuell steht sie nun in der Garage und wartet auf weitere Service- und Reinigungsarbeiten. Allerdings ist die Batterie nach 4 Tagen Standzeit schon wieder total platt (diesmal war das Licht aus!). Eine neue Varta ist bestellt.
Ich denke jetzt habe ich erstmal genug gesabbelt und lasse mal ein paar Daten und Fakten sprechen:
Nissan Skyline R32 GTR
EZ: Februar 1993
Farbe: KL0 - Spark Silver Metallic
Laufleistung: ~ 155 tkm (geschätzt)
Bisher bekannte Specs:
- Momo Race Lenkrad
- Turbotimer
- Mocal Ölkühler + Relocation Kit
- HKS Silent Hi-Power Catback
- HKS Ladeluftpiping
- HKS Air Intake
- Aftermarket LLK (auch HKS?)
- RacingHart C2 Felgen (17")
- Tieferlegung durch Aftermarket-Federn
- Nismo 320 km/h Tacho
- Nismo Schweller
..mal schauen was ich noch so alles finde..

Aktuelle Mängel:
- Stabigummis Hinterachse (Koppelstangen) sind ausgenudelt
- Stoßdämpfer hinten rechts möglicherweise nicht mehr so ganz in Ordnung
- Felgen völlig fertig und korridiert
- Im Innenraum ein paar Macken (komischerweise nur an der Beifahrerseite)
- Lackzustand sehr mäßig, kleinere Kratzer und Macken rund ums Auto
- Heckspoiler muss definitiv neu lackiert werden
- Turbotimer und Uhr am Cockpit gehen nicht
- Front-Torque Anzeige geht nicht (habe sie jedenfalls noch nie ausschlagen sehen)
- Heckscheibendichtung zeigt Auflösungserscheinungen
- 5. Gang kratzt beim schnellen Gangwechsel unter Last
Was Rost angeht hält es sich bisher sehr in Grenzen. Am Unterboden sind 2 Stellen, die etwas mehr Arbeit bedürfen und den linken Dom muss man sich auch genauer ansehen. In den Radhäusern hab ich bisher nur Flugrost gesehen und auch der Kofferraum sieht ziemlich sauber aus. Insgesamt bin ich aber recht zufrieden, wenn ich mir anschaue, wie so manch anderer 32er von unten aussieht. Aber selbstverständlich werde ich in den nächsten Wochen und Monaten auch mal in die entlegenen Winkel schauen und Verkleidungen abnehmen um zu schauen ob sich das braune Übel noch irgendwo verbirgt.
Was habe ich vor mit dem Wagen?
Zunächst erstmal die Basis in Ordnung bringen, heißt Rostbeseitigung, Versiegelung, Servicearbeiten wie Ölwechsel, defekte Teile reparieren/ersetzen, erstmal andere Felgen besorgen und dann zum TÜV fahren. Anschließend möchte ich ihn zulassen um wenigstens noch ein paar Monate in der Saison fahren zu können.
Viel Tuning und Leistungssteigerung habe ich erstmal nicht vorgesehen. Erstens weil mir die Kiste äußerlich bis auf den Lack schon ziemlich gut gefällt und zweitens ich den Wagen erstmal von der Grundstruktur in einem sauberen Zustand haben will, bevor ich da mit großartigen Umbauten anfange.
Fahren werde ich nur am Wochenende und wenn mir danach ist, für den Alltag brauche ich kein Auto. Rennstreckeneinsätze sind nicht vorgesehen, bevor ich nicht denke, dass der Haufen fit für die Piste ist. Davon ab ist es glaube vernünftig, sich erstmal richtig dran zu gewöhnen bevor man durch die Kurven der Eifel jagt.
Zum Schluss gibt es natürlich noch ein paar Bilder. Die meisten davon habe ich selbst gemacht, leider in Ermangelung einer vernünftigen Kamera nur mit dem Smartphone.
Zu guter Letzt möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei Daniel für die reibungslose Abwicklung,und die Geduld bedanken, die er bei meiner endlosen Fragerei und Neugier aufgebracht hat. Auch wenn ich natürlich für die Dienstleistung bezahlt habe, ist es glaube nicht selbstverständlich, dass sich ein Importeur so viel Mühe macht. Er hat mir keine Mängel verschwiegen, war immer offen,ehrlich und realistisch, auch wenn es um mal nicht so schöne Dinge ging. Von daher von mir eine klare Empfehlung und Daumen hoch!
P.S. Ich hatte leider gerade niemandem zum gegenlesen, von daher möge man mir Rechtschreib und Interpunktionsfehler verzeihen.
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