Ablauf Selbstimport?

[Hunter]

Hey liebe Community,

ich weiß nicht ob es schon mal ausführlich beschrieben/gefragt wurde (bitte nicht in der Luft zerreißen ), und falls es im falschen Bereich ist bitte verschieben.

Frage steht oben eigentlich schon aber ich stelle sie mal ein bisschen ausführlicher.

Ich möchte mir zum Sommer hin einen Sky aus Japan selbst Importieren, was für Kosten da auf mich zukommen das weiß ich schon (kurz aufgelistet):

Auto
+Shipping costs & Versicherung (wenn nicht CIF Bremerhaven)
+Einfuhrgebühr (10%)
+Märchensteuer (19%)
+Hafengebühr

Aber wie läuft das ganze eigentlich ab?
Ich mache eine Anfrage beim Händler, wickel das ganze mit ihm ab und er "schmeißt" das Auto aufs Schiff.

In ca. 6-8 Wochen sollte das Auto in Bremerhaven sein und ab dann weiß ich aber auch leider nicht weiter, außer das ich beim Zoll vorbei muss und dort noch löhnen muss (Märchensteuer usw.).

Könnt ihr mir ab hier sagen wie weiter geht und was evtl. alles zu beachten ist?


Ich danke euch und hinterlasse liebe Grüße

[ProjectGTR]

In Japan werden die meisten Autos via Auktionen verkauft. Beim Händler kaufst du doch die Katze im Sack. Er macht doch nur Fotos von den besten Seiten.
Die Zollanmeldung kannst du zb. schon vorher online abwickeln.

Gruß

[dA_RoB]

Welche Händler stehen in der engeren Auswahl?

[wellenbrecher]

auf Auktionen kannst Du aber auch "ins Klo" greifen... die Auction Sheets geben leider manchmal auch nicht alles wieder, oder entsprechen teilweise nicht der Realität. Ich habe die für mich ideale Lösung gefunden - eigene Partner / Agenten in Japan, welche sich die Fahrzeuge direkt angucken / durchgucken, probe fahren, Unmengen an Bildern...

[ProjectGTR]

Ja Daniel, dass ist sicherlich die beste Lösung, aber auch meist von Privatpersonen nicht möglich. Wenn sie keine Kontakte nach Japan haben.

[Botte]

Um jetzt mal Werbung zu machen.. Daniel kostet 600€ egal ob du nen Wagen für 50.000€ oder weniger kaufst.. jedoch haste die Sicherheit, das du jemanden hast der sich mit allen sachen auskennt!

Und mal unter uns.. wer nen GTR kauft hat auch noch die 600€ über um die Sicherheit zu haben, das man einen Fachmann in Sachen import im Boot hat!

Und man kann daniel auch prima nerven... Daniel wo bleibt der GTR :D spass..

Also ich bin mit Daniel und seiner Import Lösung voll zufrieden! Auch wenn mein R34 GTR vspec noch unterwegs ist! Ich hätte bei einigen sachen sicher im Alleingang ins Klo gegriffen! Dazu kam auch das Daniel den Preis so gedrückt hat.. das man seine 600€ bereits da drin hatte!!

Also nicht verzagen.. daniel fragen ^^

So Welli dafür krieg ich beim GTR ne Unterboden versiegelung inklussiv :D

[LaKuS]

Sind zwar tolle Infos hier aber das war nicht die Frage vom Hunter.

[wellenbrecher]

danke Botte, aber das sollte hier meinerseits keine Werbung sein, wollte lediglich dem Threadersteller weiterhelfen ;-)

Die Zollabwicklung kann ggf. auch von der Reederei übernommen werden, im Regelfall bieten die das zumindest an. Alternativ kannst Du Dich halt auch selbst darum kümmern, würde ich dann an Deiner Stelle jedoch vorab erledigen, denn vor Ort rennst Du dann von "Pontius zu Pilatus"...

[Steffen91]

Hi Hunter,

hatte meinen R32 GTR auch komplett selbst importiert, das einzige was wirklich Zeit kostet ist die Suche nach einem guten Exemplar und einem Händler der auch bereit dazu ist, viele Detailbilder/Videos zu machen.

Kannst dich gerne an mich per PN wenden ;)

Grüße
Steffen

[Drifter]

Wenn das Auto auf dem Schiff ist, solltest du die Papiere (Bill of Lading und Exportzertifikat) erhalten.
Ca 1 Woche vor Ankunft in Bremerhaven bekommst du ein Ankunftsavis der Reederei die dein Auto verschifft. In diesem stehen im Regelfall auch Kontaktdaten zu Firmen, welche dir die komplette Hafenabwicklung abnehmen können. ZB LPL Logistics, ATI oder Wallenius. Die erstellen dir dann eine Rechnung über Steuern/Zoll/Hafengebühren. Das Geld kannst du entweder vorab überweisen oder bei Abholung in Bar bezahlen. Dann brauchst quasi "nur noch" abholen. Bei der Abholung werden nochmal alle Unterlagen geprüft und du kannst die Heimreise antreten.
Aus Erfahrung empfehle ich dir das Auto per Hänger oder Schlepper abzuholen. Du musst bedenken das der Wagen eine ganze Weile nicht bewegt wurde.

[3StepsAhead]

+Shipping costs & Versicherung (wenn nicht CIF Bremerhaven)

An der Stelle hau ich auch mal einen raus als Kaufmann f. Speditions- u. Logistikdienstleistungen.

"CIF Bremerhaven" ist "IMMER" mit Versicherung getragen durch den Absender (der Euch die Kosten aber mit Sicherheit in Rechnung stellt vorher).
Die drei kleinen Buchstaben "CIF" sind eine Abkürzung aus den "Incoterms", was im Grunde und einfach gesagt eine international gültige Vertragsvereinbarung ist in punkto Risiko/Transportkosten/Übergabepunkt und ob der Absender oder Empfänger dies trägt und bis zu welchem Punkt.
Man könnte genauso mit dem Absender "DDP Eure Haustür" vereinbaren oder umgangssprachlich ist hier von einer "door delivery" die Rede. Manko ist hier: genauso wie ihr bei einer Anfrage in Japan "Abblockraten" bekommt, wenn Ihr nen Transport von Tokyo nach Osaka anfragt oder dort eine andere logistische Dienstleistung in Anspruch nehmt zahlt Ihr als "Nicht-Inländer" drauf. Andersrum the same. Einen Nachlauf in Deutschland kann man daher immer am besten selbst durchführen mit lokalen Partnern (auch ein Grund warum die Japaner die Autos im Normalfall immer nur bis CFR / CIF liefern).

Mal ne kurze Chart dazu die da mal ne kurze Übersicht bietet:
http://ferias-internacionales.com/bl...terms-2013.jpg

Problem ist hier: Versicherung ist nicht Versicherung und generell empfiehlt es sich das unbedingt individuell abzuklären.
Kann sein das Ihr sonst nen Auto habt mit 50000 EUR Wert und nur 10000 ersetzt kriegt (übertrieben).
Komplett ohne Versicherung rate ich übrigens von ab... in dem Moment haftet der Transporteur in Deutschland nach ADSp sprich X SZR (Sonderziehungsrechte) pro kg Bruttogewicht (auf einen R34 GTR gerechnet wäre das bei einem "total lost" umgerechnet ein Appel und nen Ei plus eine Hand voll Erdnüsse) - gerade wenn es wertvolle Autos sind, wobei wertvoll hier nicht nur hoher Warenwert sondern auch hohe finanzielle Bindung meint (für den einen sind 10 Scheine Peanuts für den anderen das halbe Leben).

Alles andere Abwicklungsrelevante ist hier eigentlich gesagt.

Als Privatperson rate ich übrigens jeden da ruhig einen Profi einzusetzen, der die nötige Routine hat. Gerade was Zoll angeht. Umschlagskosten mit der Reederei klären und bei denen die Freistellung bewirken ist kein Thema (das kriegt nen Azubi in den ersten 2 Wochen selbstständig hin). Nur Zoll kann man eben auch viel Ärger bei verursachen, wenn man etwas falsch macht und da selbst online anmeldet etc. pp. .
Spart im Zweifel recht viel Stress und wie ich immer sage hat man auch jemanden, dem man aufs Dach steigen kann.

CIF
=> das Auto ist für die Dauer des Transports versichert
=> um es in konventionellen Schifffahrtsjargon auszudrücken ist der Übergabepunkt, der Moment wo das Auto "vom Haken des Krans auf den Kai fällt". Bei einer Ro/Ro Verschiffung quasi wenn der Hafenmitarbeiter sich ins Auto setzt, die Drehzahlorgie startet und los fährt (Scherz... letzteres passiert auf den großen / renommierten Terminals eigentlich eher selten bei uns in DE).

Wie schon hier geschildert ist es richtig, dass dich (den Empfänger) hier die Reederei und/oder deren örtliche Agentur (Vertretung) kontaktiert um dir mitzuteilen "da kommt bald was".
Alles weitere musst du dann in die Wege leiten mit denen.
In der Regel sind die Damen & Herren allerdings hilfsbereit und helfen bei allem und stellen gerade bei Privatkunden auch Informationen zur Verfügung.

Für den Zoll kann ich nur mal den Tipp geben: Reedereien oder deren Agenturen nehmen dafür relativ viel Geld, da es nicht deren Kerngeschäft ist. Klar man hat halt alles in einer Hand! Aber man kann das auch über "customs broker" (Zollvermittler) klären. Das sind Dienstleistungsfirmen die sich eben drauf spezialisiert haben sich für andere darum zu kümmern (gibt sogar viele Spediteure die das Thema Zoll lieber outsourcen - traurig aber wahr).

[SHINDAIWA]

@3StepsAhead
Gut rüber gebracht, wenn ich bedenke das die intensiven Ausführungen dieser Art hier mal meine Domäne war...LOL.

Die internationalen Spedi-Kürzel habe ich sogar in der Ausbildung zum Bürokaufmann lernen müssen u. da blieb bei mir auch der Spruch hängen .....wo die Ware "vom Haken des Krans auf den Kai fällt". LOL.

Heute würde ich Jedem hier definitiv empfehlen, den Japan-Import über renommierte Importeure zu machen, denn die Nerven die es spart u. wo die meisten Importeure teils unter 1000 EUR als Dienstleistung für den Akt nehmen, sollte keinen falschen Geiz beim Käufer auslösen.

Wichtiger ist es mit dem Importeur einen ordentlichen Vorvertrag zu erstellen, welcher alle Richtlinien nach BGB, HGB u. Verbraucherschutz erfüllt, u. da sollte man hier schon genau drauf schauen, das man abgesichert ist, wenns plötzlich anders kommt.

CHEERS

[Hunter]

Danke für die ganzen Antworten^^
Ein GTR wird es "leider" nicht werden, will lieber erstmal mit einem GTS-T "üben".

Was die Kürzel der Incoterms angeht kenne ich mich auch ein bisschen aus deswegen schrieb ich Shipping Costs & Versicherung WENN nicht CIF (Cost Insurance Freight), ;)

Händler wäre Alive co LTD.

Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe bekomme ich die Daten vom Verkäufer auf welchem Schiff das Auto ist und welche Reederei, mit der ich mich dann in Verbindung setzen muss zwecks weiterer Abwicklung.
Wenn das Auto da ist "nur" noch mit dem Geld hin und Auto mitnehmen.

[wellenbrecher]

Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe bekomme ich die Daten vom Verkäufer auf welchem Schiff das Auto ist und welche Reederei, mit der ich mich dann in Verbindung setzen muss zwecks weiterer Abwicklung.

Du bekommst zum einen Unterlagen wie Export Certificate und Bill of Lading (B/L) vom Verkäufer - und dann noch eine sog. Ankunftsavis von der Reederei - mit denen Du dann alles weitere absprechen kannst (ist natürlich kostenpflichtig).

[FeR0x]

Naja zum Einen verstehe ich hier natürlich die Argumentation "Lass es einen Importeur machen, kost nur XY", aber zum Anderen natürlich auch die Frage: Was muss ich alles selbst machen?

Hinter dieser Frage steckt wohl einfach ein gesteigertes Interesse an dem Thema, eventuell wirklich einfach die Lust und Laune es einfach mal selbst zu machen. Klar können hier 1-2 Sachen schief gehen aber im Prinzip erhält man trotzdem sein Auto. Mit mehr oder weniger Komplikationen macht die Bindung zum Fahrzeug doch sogar etwas größer. ;)

Bisher hast du jegliche Prozesse schon recht gut verstanden. So wie ich das hier lese kannst du eigentlich sofort loslegen, ist ja kein Hexenwerk. :D

Die Aussage von Projekt GTR "In Japan werden die meisten Autos via Auktionen verkauft. Beim Händler kaufst du doch die Katze im Sack." verstehe ich nur nicht ganz.
Wieso kaufst du die Katze im Sack? Wenn du dir unsicher über ein Fahrzeug bist dann fragst du nach ner Bildern und eventuell Videos. Wenn er dir diese nicht schickt, dann weißt du, dass etwas nicht stimmt und kaufst es einfach nicht... in den Auktionen kaufst du definitiv die Katze im Sack.
Zum einen sind die Gradings/Mängel wie Daniel sagt nicht immer korrekt und zum Anderen muss die Übersetzung ja auch stimmen. Was ist, wenn dir das Sheet gar nicht erst korrekt übersetzt wird? Vertraut man dem Übersetzer? Vertraut man den Bewerter in den Auktionshallen?

Ich find die Auktionen sind weitaus riskanter. Aber definitiv von größerer Auswahl und demnach günstiger (je nach Ansprüchen).