konnichiwa! So - Eine Fahrzeugvorstellung muss zeitnah erfolgen, also worauf noch warten. Hier ist er, der Thread für meinen 94er R33 GTS-T; oder besser gesagt: der Thread für euch und mich, über den Kauf und Verlauf meines Skylines in T.o.k.y.o.
Made in Japan im Jahre 1994, seit 16 Jahren und 3 Monaten bei ein und demselben Besitzer registriert, regelmäßig bei Nissan Prince gewartet, bone stock, und noch für ganze 7 Monate mit mir auf der Insel, das ist mein Sky :)
Vorausgesetzt, dass ich ihn nicht an die Wand setze oder Mothra Rache nimmt, kehren wir im Herbst gemeinsam nach Deutschland zurück. Während ich meine Koffer packe, wird der Sky wohl schon zu Wasser unterwegs nach Hause sein - in Zollsprache als sogenanntes „Übersiedlungsgut“. Doch erst mal darf der Frühling kommen! Tagsüber hat es hier bereits milde 11-14 Grad. Das einzige, was mich aktuell vom Fahren abhält, ist die Arbeit.
Euch hier brauche ich wohl nicht zu erklären, was für ein besonderer Moment es sein kann, ein „Auto“ zu kaufen. Für mich war es eins der besten Erlebnisse überhaupt. Schuld daran, dass alles so IRRE GENIAL verlaufen ist, sind in erster Linie Andy (AndyStuttgart) und Tasha (HNFalke), die auf einmal in Tokyo aufkreuzten und den Laden aufmischten, und natürlich Soufian (A0er), der mich nicht zuletzt vor einem Fehlkauf bewahrte und immer an den richtigen Stellen gelenkt hat. Ihr seid die Geilsten!! :D Auch großer Dank an Ralf (cascade64) der mir so geduldig half, als es um den GT ging.
Ich fahre am besten dort fort, wo der Begrüßungsthread endet. Mein letzter Eintrag dort war das Resümee meiner ersten Skyline-Besichtigung. Falls ihr einen Sky aus Japan importieren wollt, lasst ihr den hier am besten stehen:
http://www.goo-net.com/usedcar/sprea...101218003.html
Mit der Begutachtung des verlinkten Sky ging eigentlich alles ganz schnell. Ich sendete Fotos an A0er, der sie unter anderem TJ (ich weiß jetzt nicht wem noch genau) zeigte. Danke für die Bild-Analyse des Unterbodens und Motorraums und der Spaltmaße. Long story short: was der Händler verlangte, ist der Skyline nicht Wert. Nach genauem Blick auf die aufgeschlüsselte Rechnung und Abgleich mit dem Auktions-Preis stand endgültig fest: Auktionskauf oder sein lassen. Unter den bei goo, carsensor usw. gelisteten Händlern in Japan war mir auf einer langen Suche kein einziger Händler mit wirklich vernünftigen Angeboten begegnet… Von daher an alle in der Such-Phase: unterstützt mit eurem Geld lieber die, die es verdient haben, nicht die Pfuscher und Halsabschneider. Und verfallt nicht der irreführenden Vorstellung, dass alles was aus Japan kommt auch automatisch toll ist und was taugt.
Die Enttäuschung, nach der Sky-Besichtigung wieder zurück auf Los zu müssen, war natürlich groß. Zugleich war ich stolz, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Und für die weitere Suche war es ermutigend, sich des so guten Rückhalts von der anderen Seite des Globus versichern zu können.
Wie das Leben so spielt, bekam ich nur kurz auf die Pleite hin Post, und zwar von einem AndyStuttgart, der kurz vor einer Japanreise mit HNFalke stand. ok, warum auch nicht?.. Um das zu erläutern: als Neuling sagten mir die Nicknames so ziemlich genau gar nichts. Umso größer war meine Überraschung, als ich in den entsprechenden Beiträgen stöberte und mir schwante, mit wem ich es zu tun habe. Zumindest das RTL2 Skyline-Video, den roten R34 GTR oder Driftkitty müssten die meisten schon mal gesehen haben. Die Chance auf ein Treffen mit den beiden wollte ich nicht verpassen.
Nach einigen Mails standen plötzlich Nismo, Nissan Museum und Tokyo Auto Salon im Raum. An DEN Autosalon hatte ich nicht mal gedacht. Doch nicht nur das: Tasha arrangierte sogar noch ein drittes Presseticket extra für mich, wobei wir uns nicht mal kannten. Und ja, es hat schon was, die weltgrößte Tuning-Messe bereits Stunden vor dem regulären Einlass zu besuchen ;)
Als ob das nicht schon genug des Guten wäre, erschien genau zu dieser Zeit ein schöner R33 GTST mit ausreichend Straßenzulassung in der Auktionssuche. Ich fand ihn genau 1 Tag vor Auktionstermin. Meine Suchkriterien will ich hier nicht wiederholen, die stehen im Begrüßungsthread. Nur so viel: Es musste ein Skyline mit ausreichend Straßenzulassung sein. Außerdem wollte ich keine Kiste, die auf Okinawa oder sonst einer Insel steht. Illegale Bastelbuden, mit denen ich angehalten werde oder meine Nachbarn aus dem Bett schmeiße, fielen auch aus dem Rennen. Als westlicher Ausländer fällt man hier schon genug auf.
Zu gut erhalten und zu wertvoll getunt durfte der Skyline angesichts meines angesetzten Limits auch nicht sein, wobei ich eigentlich ganz klar gegen „billig“ stehe. Unter normalen Umständen hätte ich mir zu diesem Zeitpunkt auch kein Auto gekauft. Allein die Tatsache, dass ich erstens Mobilität für meine Arbeit dringend brauche und zweitens die Rahmenbedingungen so günstig waren (Möglichkeit zum Export als Umzugsgut bei sechsmonatiger Registrierung usw.) hat mich dazu bewogen, den Kauf doch jetzt zu wagen, d.h. den Skyline hier zu registrieren und dafür ein wenig strenger aufs den Geldbeutel zu achten.
Meiner eigenen Statistik nach kamen monatlich nicht einmal eine Hand voll Grade 4 GTS-T in die Auktionen, die meinem Kriterienkatalog entsprachen. Das Zeitfenster war klein. Es war wohl eine Verkettung günstiger Umstände, dass der weiße 33er GTS-T mit Grade 4 genau zu dem Zeitpunkt versteigert werden sollte, als Andy und Tasha hier waren.
Also schnell Derek Bescheid gegeben, über den ich den Wagen eigentlich ersteigern wollte. Mit ihm stand ich seit Monaten in Kontakt. Die Frage war, ob eine Besichtigung des Wagens so kurzfristig möglich wäre, und wenn ja, ob Andy und Tasha bei der Gelegenheit nicht mitkommen könnten, um den Sky zu inspizieren und das Auktionshaus anzuschauen. So ein Auktionshaus bekommt man schließlich nicht jeden Tag zu Gesicht. Stellt euch einen Parkplatz mit 12-15.000 Autos vor, und überall darf man mal Probesitzen und den Schlüssel drehen. Wo gibt´s das schon? Versteigert wird dort einfach alles was fährt und 4 Räder hat, Zugang haben allerdings nur registrierte Exporteure und Händler.
Die Idee, Andy beim Auktionshausbesuch besagten GTS-T inspizieren zu lassen, ließ sich so einfach nicht umsetzen, weil Derek für den folgenden Morgen bereits verplant war. Er begann umgehend, seine Termine umzuschichten, nur um uns den Besuch des Auktionshauses zu ermöglichen. Das hätte also wohl auch alles funktioniert, doch ich war es letztlich, der die Sache abwimmelte, um keine unnötige Hektik zu verursachen. Der Vorschlag lief darauf hinaus, einen Mechaniker vor Ort für einen Check und Problemzonen-Fotos zu engagieren, doch wirklich zufrieden war ich mit dem Plan auch nicht. Da sich all dies innerhalb weniger Stunden abspielte, blieb jedoch erst mal nur Zeit um Reagieren, nicht zum Durchdenken. Die Auktion war ja bereits am nächsten Morgen.
Nachdem ich Andy per PN bereits von der Auktion des weißen GTS-T berichtet hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als die Idee des Auktionshausbesuches aus besagten Gründen nur Stunden später wieder zurücknehmen. Damit war die Sache für mich eigentlich gegessen. Bis plötzlich mein Handy klingelte – mit Andy am Apparat. Er hatte schon im Vorfeld seiner Japanreise mit der Idee gespielt, ein Auktionshaus zu besuchen. Reinzukommen wäre auch kein Problem, wir könnten entweder einfach nur schauen oder mir gleich einen Sky kaufen. Meine Überraschung könnt ich euch vorstellen, darüber dass die Karten so plötzlich neu gemischt waren. Damit, dass Andy im Handumdrehen was organisiert hatte ich sicher nicht gerechnet, war ich es doch der den beiden mal was Neues zeigen wollte.
Allerdings kann man natürlich schlecht mit Händler A ins Auktionshaus gehen, um dann mit Händler B Gebote abzugeben. Sollte einleuchten. Daraus ergab sich ein Konflikt, denn einerseits wollte ich Derek gegenüber loyal bleiben, da wir so lange in Kontakt und so kurz vor dem Kauf standen. Andererseits bot sich urplötzlich die einmalige Chance, mit Andy und Tasha USS Tokyo zu besuchen und meinen(?) Skyline von Andy persönlich checken zu lassen.
Je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, wie besonders diese Gelegenheit war. Ich wollte es zumindest versuchen, ein Gebot abzugeben. Derek brauchte ich dies nicht mal bitten. Er erkannte die Situation schon nach meiner ersten ratlosen Mail und bot mir direkt an, über den anderen Exporteur zu bieten. Er selbst hätte es auch so gemacht :) also Gewissen frei, Bahn frei, und schnell Andy und Tasha informiert. Mittlerweile war es Nacht.
Hundemüde bereitete ich dann rasch noch eine Datei mit den Fahrzeugdaten und Zugverbindungen vor. Dort copy-pastete ich kurz vor dem Druck eher spontan noch die Daten eines roten R33 GTS-T mit 3.5er Grade rein. Die Grade-Vergabe zwischen 3.5 und 4 ist in gewisser Weise eh vage. Es gibt viele gute 3.5er, nur weiß man halt ohne hinzuschauen nicht, welche das sind. Eine „Garantie“ ist natürlich die beste Inspektion vor Ort nicht. Passieren kann immer was. Eine Probefahrt ist auf dem Gelände nicht möglich. Wenn man kein Risiko eingehen will, braucht man sich aber auch kein 17 Jahre altes Auto kaufen. Worauf es mir ankam war einfach das Gefühl, das Bestmögliche versucht zu haben bzw. die Chance wahrgenommen zu haben, das Auktionshaus mit zwei Auto-Enthusiasten zu besuchen und ein Gebot abzugeben. Ob es klappte oder nicht war erst mal Nebensache, da es nicht mehr im eigenen Ermessen liebt. Aber es hat ja funktioniert! :D
Genug Roman geschrieben. Zeit für Bilder :)
USS Tokyo:
Das Auktionshaus ist ein unglaublicher Umschlagplatz. Innerhalb einer Woche werden rund 65 Prozent des Bestandes verkauft, d.h. jede Woche flutet ein neuer Schwung Autos den Asphalt. Ein spannender Ort…^^
Zunächst sahen wir uns den ursprünglich anvisierten weißen Sky an. Er stand makellos da und hatte gerade mal 40.000 oder so auf der Uhr. Es lag in der Luft, dass der teuer weg geht… Aber ich hatte ja noch den Roten auf der Liste!
Mehrere dieser Autos stehen heute vermutlich bei japanischen Händlern. Vielleicht sind sie aber auch dem Weg nach Moskau, Düsseldorf, Dublin oder Dubai?
Die Haupt-Ersteigerungshalle erinnert vom Aufbau her an einen Kino-Saal oder Hörsaal gepaart mit diesen Kommandozentralen aus 90er Jahre Actionfilmen. Die Sitzplätze der Händler sind mit Bildschirmen und speziellen Computern ausgestattet. Vorne war eine riesen Leinwand, auf der so 5 Autos gleichzeitig angezeigt wurden, versehen mit Buchstaben und Nummern. Dann heißt es "D Sutaato" (D Start) und "E Sutaato" (E Start) und die Geld-Anzeige steigt. Flackernd gelbe und grüne Signale zeigen den Händlern, ob ein Gebot steht oder nicht. Wenn die Farbe auf Rot umschlägt, ist der Deal geschlossen. Irre zu sehen, wie die Tausenderbeträge nach oben schnellen, bis der Wagen versteigert ist und es dann sofort weitergeht mit dem nächsten Auto. So durfte ich live miterleben, wie mein eigenes Auto ersteigert wurde über den Exporteur. Der Sky fing bei null Yen an und ging dann hoch. Als ich das Endgebot sah, ging das nur noch: „Tasha, wie, das wars? wie viel war das jetzt? nicht weiter?..“ dann kam Andy mit der Bestätigung. Es war unbeschreiblich :D
Das Bieten live mitzuerleben und den Vergleich anderer Wagen von Auto zu Auto im Sekundentakt neuziehen zu können, war ein cooles Erlebnis. Wenn mehrere Kunden zeitgleich auf ein Auto mit einem bestimmten Bodykit oder einer bestimmten Farbe bieten, gehen die halt teuer weg. Ein Grade 3.5 Sky mit Standardfelgen und einer Parkrempler-Delle am Heck kann da schon mal untergehen, und so war es dann auch mit meinem. Da es mir auf eine gute Basis ankam, nicht auf Kosmetik, war es ein schöner Deal.
NISMO:
Nach der Auto-Auktion waren wir noch unsere Essens-Ticket für Mittag einlösen. Dann ging es zurück Richtung Tokyo City und weiter zur Nismo Omori Factoy. Dort gab es einen kleinen Shop und eine Werkstatt, in die wir nicht reindurften, aber man konnte durch eine große Scheibe reinschauen. Das hinten auf der Bühne ist übrigens der erste R34 Z-Tune. Seriennummer: Null ^^ oder so. Leider durften wir die heiligen Hallen nicht betreten.
Tokyo Auto Salon:
Nach dem Tag bei USS Tokyo und Nismo war ich nicht der einzige, der übermüdet war. Die beiden hatten ja auch noch anderes Programm, und ich das meine. Andy hatte obendrein mit einer Erkältung zu kämpfen. Meine dachte ich eigentlich schon besiegt zu haben, doch bei 4 Stunden Schlaf mit Null Schlaf in der Nacht zuvor, gefolgt noch nochmal 4 Stunden in der Nacht vor dem Salon, war der Komplettausfall vorprogrammiert. Der folgte auch prompt in den Tagen nach der Messe, was leider einer ordentlichen Verabschiedung von Tasha und Andy in die Quere kam.
Zum Durchhalten gab´s vor dem Auto Salon erst mal MacFrühstück. Schon mal Hamburger mit süßen Kuchen-Hamburgerbrötchen gefrühstückt? falls nicht, komm zu Makku Donarudo ^^ Wenig später wurden wir auch schon von einem netten Toyo Mitarbeiter empfangen, bevor wir uns auf Erkundungstour begaben, wobei ich Andy und Tasha durch lauter Schauen, Fotografieren und Filmen regelmäßig verlor.
Es gibt noch mehr Bilder. Eine Auswahl kann ich weiter unten posten, doch zunächst zurück zur Fahrzeugvorstellung.
Zulassung:
Nun da der Sky ersteigert war, musste so schnell wie möglich ein Parkplatz her, denn ohne Parkplatz darf man in Tokyo kein Auto registrieren, und falschparken wird gerne mit 200 Euro geahndet. Viel Spaß wenn er dann auch noch abgeschleppt wird ^^ Einfach am Straßenrand parken wie bei uns ist nicht möglich. Glücklicherweise konnte der Exporteur den Sky bis zur Anmeldung bei sich unterstellen.
Der Ablauf in Stichpunkten: Namensstempel „schnitzen“ lassen; Stempel auf dem Rathaus amtlich als Unterschriftenstempel registrieren; mehrere Unterlagen besorgen; Parkplatz übers Maklerbüro suchen; Vertragsbürgen organisieren und Vertrag abschließen; zur Polizei gehen. Bei der Polizei lässt man das Auto einen Parkplätze zu bzw. den Parkplatz auf das Auto. Nach ein paar Tagen kann man dann das Zertifikat und einen Parkplatz-Nachweis-Heckscheibenaufkleber abholen. Mit diesen Unterlagen und einigen anderen Dokumenten ging es dann auf die Zulassungsstelle, das Landesverkehrsamt in Nerima. Ahja, vorher noch zur Botschaft: Führerschein übersetzen lassen. Versicherung kam anschließend und war noch mal ein Kapitel für sich, aber ich denke es reicht jetzt ^^
Auf dem Landesverkehrsamt ging es zu wie bei Asterix: Passierschein A in Gebäude 1B – ihr kennt´s. Naja so krass war es auch nicht, aber wir sind bestimmt 6 mal hin und her gelaufen. Hin und her laufen hat noch nie so viel Spaß gemacht.
Ein bewegender Moment: die Schilder! :)
Geschafft…
Jetzt erst mal alles realisieren und ein wenig Ruhe einkehren lassen. Bis zum ersten road trip werden noch ein paar Tage vergehen. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, so lautet die eiserne Regel... Nur mit der Fahrzeugvorstellung wollte ich nun nicht noch länger warten, da sonst der Flow verlorengeht.
Um Tuning-bezogene Fragen vorwegzunehmen:
Zunächst sind die wichtigen Sachen im Visier: Reifen, Zahnriemen, Öle, Filter, und was halt sonst noch so anfällt. Alles andere kann warten; will da überlegt rangehen, und mir auch noch für später aufheben, bevor ich mir auf Teufel komm raus den halben Gebraucht-Teile-Markt dranklatsche. Aktuell bin ich mehr als glücklich mit dem Skyline so pur wie er dasteht, und dass da überhaupt ein Skyline steht, und nicht irgendeiner sondern meiner :)
Made in Japan im Jahre 1994, seit 16 Jahren und 3 Monaten bei ein und demselben Besitzer registriert, regelmäßig bei Nissan Prince gewartet, bone stock, und noch für ganze 7 Monate mit mir auf der Insel, das ist mein Sky :)
Vorausgesetzt, dass ich ihn nicht an die Wand setze oder Mothra Rache nimmt, kehren wir im Herbst gemeinsam nach Deutschland zurück. Während ich meine Koffer packe, wird der Sky wohl schon zu Wasser unterwegs nach Hause sein - in Zollsprache als sogenanntes „Übersiedlungsgut“. Doch erst mal darf der Frühling kommen! Tagsüber hat es hier bereits milde 11-14 Grad. Das einzige, was mich aktuell vom Fahren abhält, ist die Arbeit.
Euch hier brauche ich wohl nicht zu erklären, was für ein besonderer Moment es sein kann, ein „Auto“ zu kaufen. Für mich war es eins der besten Erlebnisse überhaupt. Schuld daran, dass alles so IRRE GENIAL verlaufen ist, sind in erster Linie Andy (AndyStuttgart) und Tasha (HNFalke), die auf einmal in Tokyo aufkreuzten und den Laden aufmischten, und natürlich Soufian (A0er), der mich nicht zuletzt vor einem Fehlkauf bewahrte und immer an den richtigen Stellen gelenkt hat. Ihr seid die Geilsten!! :D Auch großer Dank an Ralf (cascade64) der mir so geduldig half, als es um den GT ging.
Ich fahre am besten dort fort, wo der Begrüßungsthread endet. Mein letzter Eintrag dort war das Resümee meiner ersten Skyline-Besichtigung. Falls ihr einen Sky aus Japan importieren wollt, lasst ihr den hier am besten stehen:
http://www.goo-net.com/usedcar/sprea...101218003.html
Mit der Begutachtung des verlinkten Sky ging eigentlich alles ganz schnell. Ich sendete Fotos an A0er, der sie unter anderem TJ (ich weiß jetzt nicht wem noch genau) zeigte. Danke für die Bild-Analyse des Unterbodens und Motorraums und der Spaltmaße. Long story short: was der Händler verlangte, ist der Skyline nicht Wert. Nach genauem Blick auf die aufgeschlüsselte Rechnung und Abgleich mit dem Auktions-Preis stand endgültig fest: Auktionskauf oder sein lassen. Unter den bei goo, carsensor usw. gelisteten Händlern in Japan war mir auf einer langen Suche kein einziger Händler mit wirklich vernünftigen Angeboten begegnet… Von daher an alle in der Such-Phase: unterstützt mit eurem Geld lieber die, die es verdient haben, nicht die Pfuscher und Halsabschneider. Und verfallt nicht der irreführenden Vorstellung, dass alles was aus Japan kommt auch automatisch toll ist und was taugt.
Die Enttäuschung, nach der Sky-Besichtigung wieder zurück auf Los zu müssen, war natürlich groß. Zugleich war ich stolz, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Und für die weitere Suche war es ermutigend, sich des so guten Rückhalts von der anderen Seite des Globus versichern zu können.
Wie das Leben so spielt, bekam ich nur kurz auf die Pleite hin Post, und zwar von einem AndyStuttgart, der kurz vor einer Japanreise mit HNFalke stand. ok, warum auch nicht?.. Um das zu erläutern: als Neuling sagten mir die Nicknames so ziemlich genau gar nichts. Umso größer war meine Überraschung, als ich in den entsprechenden Beiträgen stöberte und mir schwante, mit wem ich es zu tun habe. Zumindest das RTL2 Skyline-Video, den roten R34 GTR oder Driftkitty müssten die meisten schon mal gesehen haben. Die Chance auf ein Treffen mit den beiden wollte ich nicht verpassen.
Nach einigen Mails standen plötzlich Nismo, Nissan Museum und Tokyo Auto Salon im Raum. An DEN Autosalon hatte ich nicht mal gedacht. Doch nicht nur das: Tasha arrangierte sogar noch ein drittes Presseticket extra für mich, wobei wir uns nicht mal kannten. Und ja, es hat schon was, die weltgrößte Tuning-Messe bereits Stunden vor dem regulären Einlass zu besuchen ;)
Als ob das nicht schon genug des Guten wäre, erschien genau zu dieser Zeit ein schöner R33 GTST mit ausreichend Straßenzulassung in der Auktionssuche. Ich fand ihn genau 1 Tag vor Auktionstermin. Meine Suchkriterien will ich hier nicht wiederholen, die stehen im Begrüßungsthread. Nur so viel: Es musste ein Skyline mit ausreichend Straßenzulassung sein. Außerdem wollte ich keine Kiste, die auf Okinawa oder sonst einer Insel steht. Illegale Bastelbuden, mit denen ich angehalten werde oder meine Nachbarn aus dem Bett schmeiße, fielen auch aus dem Rennen. Als westlicher Ausländer fällt man hier schon genug auf.
Zu gut erhalten und zu wertvoll getunt durfte der Skyline angesichts meines angesetzten Limits auch nicht sein, wobei ich eigentlich ganz klar gegen „billig“ stehe. Unter normalen Umständen hätte ich mir zu diesem Zeitpunkt auch kein Auto gekauft. Allein die Tatsache, dass ich erstens Mobilität für meine Arbeit dringend brauche und zweitens die Rahmenbedingungen so günstig waren (Möglichkeit zum Export als Umzugsgut bei sechsmonatiger Registrierung usw.) hat mich dazu bewogen, den Kauf doch jetzt zu wagen, d.h. den Skyline hier zu registrieren und dafür ein wenig strenger aufs den Geldbeutel zu achten.
Meiner eigenen Statistik nach kamen monatlich nicht einmal eine Hand voll Grade 4 GTS-T in die Auktionen, die meinem Kriterienkatalog entsprachen. Das Zeitfenster war klein. Es war wohl eine Verkettung günstiger Umstände, dass der weiße 33er GTS-T mit Grade 4 genau zu dem Zeitpunkt versteigert werden sollte, als Andy und Tasha hier waren.
Also schnell Derek Bescheid gegeben, über den ich den Wagen eigentlich ersteigern wollte. Mit ihm stand ich seit Monaten in Kontakt. Die Frage war, ob eine Besichtigung des Wagens so kurzfristig möglich wäre, und wenn ja, ob Andy und Tasha bei der Gelegenheit nicht mitkommen könnten, um den Sky zu inspizieren und das Auktionshaus anzuschauen. So ein Auktionshaus bekommt man schließlich nicht jeden Tag zu Gesicht. Stellt euch einen Parkplatz mit 12-15.000 Autos vor, und überall darf man mal Probesitzen und den Schlüssel drehen. Wo gibt´s das schon? Versteigert wird dort einfach alles was fährt und 4 Räder hat, Zugang haben allerdings nur registrierte Exporteure und Händler.
Die Idee, Andy beim Auktionshausbesuch besagten GTS-T inspizieren zu lassen, ließ sich so einfach nicht umsetzen, weil Derek für den folgenden Morgen bereits verplant war. Er begann umgehend, seine Termine umzuschichten, nur um uns den Besuch des Auktionshauses zu ermöglichen. Das hätte also wohl auch alles funktioniert, doch ich war es letztlich, der die Sache abwimmelte, um keine unnötige Hektik zu verursachen. Der Vorschlag lief darauf hinaus, einen Mechaniker vor Ort für einen Check und Problemzonen-Fotos zu engagieren, doch wirklich zufrieden war ich mit dem Plan auch nicht. Da sich all dies innerhalb weniger Stunden abspielte, blieb jedoch erst mal nur Zeit um Reagieren, nicht zum Durchdenken. Die Auktion war ja bereits am nächsten Morgen.
Nachdem ich Andy per PN bereits von der Auktion des weißen GTS-T berichtet hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als die Idee des Auktionshausbesuches aus besagten Gründen nur Stunden später wieder zurücknehmen. Damit war die Sache für mich eigentlich gegessen. Bis plötzlich mein Handy klingelte – mit Andy am Apparat. Er hatte schon im Vorfeld seiner Japanreise mit der Idee gespielt, ein Auktionshaus zu besuchen. Reinzukommen wäre auch kein Problem, wir könnten entweder einfach nur schauen oder mir gleich einen Sky kaufen. Meine Überraschung könnt ich euch vorstellen, darüber dass die Karten so plötzlich neu gemischt waren. Damit, dass Andy im Handumdrehen was organisiert hatte ich sicher nicht gerechnet, war ich es doch der den beiden mal was Neues zeigen wollte.
Allerdings kann man natürlich schlecht mit Händler A ins Auktionshaus gehen, um dann mit Händler B Gebote abzugeben. Sollte einleuchten. Daraus ergab sich ein Konflikt, denn einerseits wollte ich Derek gegenüber loyal bleiben, da wir so lange in Kontakt und so kurz vor dem Kauf standen. Andererseits bot sich urplötzlich die einmalige Chance, mit Andy und Tasha USS Tokyo zu besuchen und meinen(?) Skyline von Andy persönlich checken zu lassen.
Je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, wie besonders diese Gelegenheit war. Ich wollte es zumindest versuchen, ein Gebot abzugeben. Derek brauchte ich dies nicht mal bitten. Er erkannte die Situation schon nach meiner ersten ratlosen Mail und bot mir direkt an, über den anderen Exporteur zu bieten. Er selbst hätte es auch so gemacht :) also Gewissen frei, Bahn frei, und schnell Andy und Tasha informiert. Mittlerweile war es Nacht.
Hundemüde bereitete ich dann rasch noch eine Datei mit den Fahrzeugdaten und Zugverbindungen vor. Dort copy-pastete ich kurz vor dem Druck eher spontan noch die Daten eines roten R33 GTS-T mit 3.5er Grade rein. Die Grade-Vergabe zwischen 3.5 und 4 ist in gewisser Weise eh vage. Es gibt viele gute 3.5er, nur weiß man halt ohne hinzuschauen nicht, welche das sind. Eine „Garantie“ ist natürlich die beste Inspektion vor Ort nicht. Passieren kann immer was. Eine Probefahrt ist auf dem Gelände nicht möglich. Wenn man kein Risiko eingehen will, braucht man sich aber auch kein 17 Jahre altes Auto kaufen. Worauf es mir ankam war einfach das Gefühl, das Bestmögliche versucht zu haben bzw. die Chance wahrgenommen zu haben, das Auktionshaus mit zwei Auto-Enthusiasten zu besuchen und ein Gebot abzugeben. Ob es klappte oder nicht war erst mal Nebensache, da es nicht mehr im eigenen Ermessen liebt. Aber es hat ja funktioniert! :D
Genug Roman geschrieben. Zeit für Bilder :)
USS Tokyo:
Das Auktionshaus ist ein unglaublicher Umschlagplatz. Innerhalb einer Woche werden rund 65 Prozent des Bestandes verkauft, d.h. jede Woche flutet ein neuer Schwung Autos den Asphalt. Ein spannender Ort…^^
Zunächst sahen wir uns den ursprünglich anvisierten weißen Sky an. Er stand makellos da und hatte gerade mal 40.000 oder so auf der Uhr. Es lag in der Luft, dass der teuer weg geht… Aber ich hatte ja noch den Roten auf der Liste!
Mehrere dieser Autos stehen heute vermutlich bei japanischen Händlern. Vielleicht sind sie aber auch dem Weg nach Moskau, Düsseldorf, Dublin oder Dubai?
Die Haupt-Ersteigerungshalle erinnert vom Aufbau her an einen Kino-Saal oder Hörsaal gepaart mit diesen Kommandozentralen aus 90er Jahre Actionfilmen. Die Sitzplätze der Händler sind mit Bildschirmen und speziellen Computern ausgestattet. Vorne war eine riesen Leinwand, auf der so 5 Autos gleichzeitig angezeigt wurden, versehen mit Buchstaben und Nummern. Dann heißt es "D Sutaato" (D Start) und "E Sutaato" (E Start) und die Geld-Anzeige steigt. Flackernd gelbe und grüne Signale zeigen den Händlern, ob ein Gebot steht oder nicht. Wenn die Farbe auf Rot umschlägt, ist der Deal geschlossen. Irre zu sehen, wie die Tausenderbeträge nach oben schnellen, bis der Wagen versteigert ist und es dann sofort weitergeht mit dem nächsten Auto. So durfte ich live miterleben, wie mein eigenes Auto ersteigert wurde über den Exporteur. Der Sky fing bei null Yen an und ging dann hoch. Als ich das Endgebot sah, ging das nur noch: „Tasha, wie, das wars? wie viel war das jetzt? nicht weiter?..“ dann kam Andy mit der Bestätigung. Es war unbeschreiblich :D
Das Bieten live mitzuerleben und den Vergleich anderer Wagen von Auto zu Auto im Sekundentakt neuziehen zu können, war ein cooles Erlebnis. Wenn mehrere Kunden zeitgleich auf ein Auto mit einem bestimmten Bodykit oder einer bestimmten Farbe bieten, gehen die halt teuer weg. Ein Grade 3.5 Sky mit Standardfelgen und einer Parkrempler-Delle am Heck kann da schon mal untergehen, und so war es dann auch mit meinem. Da es mir auf eine gute Basis ankam, nicht auf Kosmetik, war es ein schöner Deal.
NISMO:
Nach der Auto-Auktion waren wir noch unsere Essens-Ticket für Mittag einlösen. Dann ging es zurück Richtung Tokyo City und weiter zur Nismo Omori Factoy. Dort gab es einen kleinen Shop und eine Werkstatt, in die wir nicht reindurften, aber man konnte durch eine große Scheibe reinschauen. Das hinten auf der Bühne ist übrigens der erste R34 Z-Tune. Seriennummer: Null ^^ oder so. Leider durften wir die heiligen Hallen nicht betreten.
Tokyo Auto Salon:
Nach dem Tag bei USS Tokyo und Nismo war ich nicht der einzige, der übermüdet war. Die beiden hatten ja auch noch anderes Programm, und ich das meine. Andy hatte obendrein mit einer Erkältung zu kämpfen. Meine dachte ich eigentlich schon besiegt zu haben, doch bei 4 Stunden Schlaf mit Null Schlaf in der Nacht zuvor, gefolgt noch nochmal 4 Stunden in der Nacht vor dem Salon, war der Komplettausfall vorprogrammiert. Der folgte auch prompt in den Tagen nach der Messe, was leider einer ordentlichen Verabschiedung von Tasha und Andy in die Quere kam.
Zum Durchhalten gab´s vor dem Auto Salon erst mal MacFrühstück. Schon mal Hamburger mit süßen Kuchen-Hamburgerbrötchen gefrühstückt? falls nicht, komm zu Makku Donarudo ^^ Wenig später wurden wir auch schon von einem netten Toyo Mitarbeiter empfangen, bevor wir uns auf Erkundungstour begaben, wobei ich Andy und Tasha durch lauter Schauen, Fotografieren und Filmen regelmäßig verlor.
Es gibt noch mehr Bilder. Eine Auswahl kann ich weiter unten posten, doch zunächst zurück zur Fahrzeugvorstellung.
Zulassung:
Nun da der Sky ersteigert war, musste so schnell wie möglich ein Parkplatz her, denn ohne Parkplatz darf man in Tokyo kein Auto registrieren, und falschparken wird gerne mit 200 Euro geahndet. Viel Spaß wenn er dann auch noch abgeschleppt wird ^^ Einfach am Straßenrand parken wie bei uns ist nicht möglich. Glücklicherweise konnte der Exporteur den Sky bis zur Anmeldung bei sich unterstellen.
Der Ablauf in Stichpunkten: Namensstempel „schnitzen“ lassen; Stempel auf dem Rathaus amtlich als Unterschriftenstempel registrieren; mehrere Unterlagen besorgen; Parkplatz übers Maklerbüro suchen; Vertragsbürgen organisieren und Vertrag abschließen; zur Polizei gehen. Bei der Polizei lässt man das Auto einen Parkplätze zu bzw. den Parkplatz auf das Auto. Nach ein paar Tagen kann man dann das Zertifikat und einen Parkplatz-Nachweis-Heckscheibenaufkleber abholen. Mit diesen Unterlagen und einigen anderen Dokumenten ging es dann auf die Zulassungsstelle, das Landesverkehrsamt in Nerima. Ahja, vorher noch zur Botschaft: Führerschein übersetzen lassen. Versicherung kam anschließend und war noch mal ein Kapitel für sich, aber ich denke es reicht jetzt ^^
Auf dem Landesverkehrsamt ging es zu wie bei Asterix: Passierschein A in Gebäude 1B – ihr kennt´s. Naja so krass war es auch nicht, aber wir sind bestimmt 6 mal hin und her gelaufen. Hin und her laufen hat noch nie so viel Spaß gemacht.
Ein bewegender Moment: die Schilder! :)
Geschafft…
Jetzt erst mal alles realisieren und ein wenig Ruhe einkehren lassen. Bis zum ersten road trip werden noch ein paar Tage vergehen. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, so lautet die eiserne Regel... Nur mit der Fahrzeugvorstellung wollte ich nun nicht noch länger warten, da sonst der Flow verlorengeht.
Um Tuning-bezogene Fragen vorwegzunehmen:
Zunächst sind die wichtigen Sachen im Visier: Reifen, Zahnriemen, Öle, Filter, und was halt sonst noch so anfällt. Alles andere kann warten; will da überlegt rangehen, und mir auch noch für später aufheben, bevor ich mir auf Teufel komm raus den halben Gebraucht-Teile-Markt dranklatsche. Aktuell bin ich mehr als glücklich mit dem Skyline so pur wie er dasteht, und dass da überhaupt ein Skyline steht, und nicht irgendeiner sondern meiner :)
Kommentar